Unser Kirchentagebuch 75

 

Der heutige Tagebucheintrag ist von:
Stefan Hofer, Pastoralreferent

Montag, 1. Juni 2020, Pfingsten

Veni sancte spiritus

Am Samstagabend war ich in der Pfingstvigil in St. Pius. In zehn Sprachen erklang die Lesung, das Evangelium und die Musik. Wie Juraj Sabados sagte, wir sind reich gesegnet, denn in unserem Raum werden so viele Sprachen gesprochen; das ist Frankfurt, unsere Realität. Und diese Sprachen werden durch Gottes Liebe verbunden.

Im Altarraum waren fast nur Frauen, ein angenehmes anderes Bild, und Florian Löffler sang die Pfingstsequenz (GL 343), eine weitergegebene spirituelle Erfahrung die auf Stephen Langton zurückgeführt wird, der 1200 starb.

Am nächsten Tag sah ich die Pfingstsequenz wieder im Stream des Pfingstgottesdienstes im Limburger Dom:

Pfingstsequenz im Limburger Dom

Sehr bewegend die musikalische Umsetzung der Taizefassung ab Minute 16.48 im Stream:

Eine deutsche Übersetzung durch Marie Luise Thurmair und Markus Jenny steht im Gotteslos Nr. 344:

Komm herab, o Heiliger Geist,
der die finstre Nacht zerreißt,
strahle Licht in diese Welt.

Komm, der alle Armen liebt,
komm, der gute Gaben gibt,
komm, der jedes Herz erhellt.

Höchster Tröster in der Zeit,
Gast, der Herz und Sinn erfreut,
köstlich Labsal in der Not.

In der Unrast schenkst du Ruh,
hauchst in Hitze Kühlung zu,
spendest Trost in Leid und Tod.

Komm, o du glückselig Licht,
fülle Herz und Angesicht,
dring bis auf der Seele Grund.

Ohne dein lebendig Wehn,
kann im Menschen nichts bestehn,
kann nichts heil sein noch gesund.

Was befleckt ist, wasche rein,
Dürrem gieße Leben ein,
heile du, wo Krankheit quält.

Wärme du, was kalt und hart,
löse, was in sich erstarrt,
lenke, was den Weg verfehlt.

Gib dem Volk, das dir vertraut,
das auf deine Hilfe baut,
deine Gaben zum Geleit.

Lass es in der Zeit besteht,
deines Heils Vollendung sehn
und der Freuden Ewigkeit.

AMEN.

In der Predigt interpretierte Bischof Georg Bätzing die Sequenz so, dass diese Geisteskraft nur positiv sein kann, denn sie sucht stets Wege, die uns aufrichten, sie heilt, gönnt Ruhe und erfrischt. Und Jesus traut uns zu, ein neues Kapitel in unserer Kirche aufzuschlagen:

„Türen auf und hinaus. AMEN.“

Bitte,
denken sie auch an die Menschen in ihrer Umgebung, die nicht über einen Internetzugang verfügen und drucken sie das Kirchentagebuch aus und werfen es ihren Nachbarn, Freunden und Bekannte bei einem kleinen Spaziergang in den Briefkasten!
Vielen Dank