Stadtkirchenforum

Neues im Stadtkirchenforum

Neues vom Stadtkirchenforum 2018

Bericht vom II. Frankfurter Stadtkirchenforum am 20. Januar 2018

Erinnern wir uns an das I. Forum 2016: Nach den leidvollen Erfahrungen mit dem Vorgängerbischof sollte auf Stadtkirchenebene ein Neuanfang versucht werden, um verlorengegangenes Vertrauen zwischen Gläubigen und der Amtskirche wiederzugewinnen.

Zwei Jahre nach diesem ersten, durchaus erfolgreichen Forum war es höchste Zeit, ein Resümee zu ziehen; was ist aus den damaligen Ideen geworden? Was haben die unterjährigen Arbeitsgruppen daraus gemacht? Gibt es diese Aufbruchstimmung aus dem I. Forum noch?

Leitfragen aus dem I. bzw. II. Forum waren:

 

Subsidiarität (also die jeweils größere, in unserem Falle kirchliche Einheit soll nur dann, wenn die kleinere Einheit dazu nicht in der Lage ist, aktiv werden und regulierend, kontrollierend oder helfend eingreifen. Hilfe zur Selbsthilfe soll immer das oberste Handlungsprinzip sein)

Der Ansatz im ersten Treffen war sehr weitgehend. War damals einhellige Meinung, dass sich dies in erster Linie auf die Begrenzung der Bistumszuständigkeiten beziehen müsse, also die Verlagerung von Kompetenzen, Stellen, finanziellen Mitteln auf die Pfarreien und Kirchorte an der Basis, so war aktuell keine Rede mehr davon. Dieses Thema wurde nur noch eingeschränkt auf die Grenzen der Stadtkirche Frankfurt diskutiert. Dies bedeutet leider, dass das Bistum von dieser Diskussion überhaupt nicht mehr berührt wird und geht damit völlig an der Realität vorbei; nicht die Institution Großgemeinde ist das Kernproblem, sondern das die Gemeinden mit seiner Allzuständigkeit einengende Bistum (siehe z.B. unsere Hängepartie von über 9 Monaten bis zur Freigabe unserer Hausmeisterstelle)!

Qualität durch Feedback

Die Etablierung eines Beurteilungsinstrumentes macht Fortschritte, nicht nur bezüglich der Einbindung des Gemeindepersonals, sondern auch in Hinsicht auf das Wirken der Gemeinde bzw. ihrer Funktionsträger nach innen und außen. Erreiche ich mit meinen Plänen, Methoden, Arbeiten meine Zielgruppen? Wer sind diese überhaupt?

 

Kirche und Geld

Ein immer interessantes und wichtiges Thema. Auch hier springt das Nachfolgeforum im Gegensatz zum ersten Forum zu kurz, indem es das Bistum außen vor lässt. Dies ging z.B. im ersten Forum in einem Diskussionsbeitrag sogar soweit, die Kirchensteuer direkt den Gemeinden zufließen zu lassen.

Aber gleichwohl war es Thema, den Gemeinden mehr Verantwortung und Verfügungsgewalt bezüglich der Verwendung der Gelder zuzugestehen und nicht fast alles von einem langatmigen, undurchsichtigen und von keinerlei Rechtsmittel überprüfbaren Genehmigungsverfahren abhängig zu machen.

Auch bei diesem Punkt ist ebenfalls wie bei dem Thema Subsidiarität ein klarer Rückschritt ggü. dem Auftaktforum zu konstatieren.

 

Segensfeiern und experimentelle Gottesdienste

Insbesondere zu dem Punkt „Segensfeiern“ für Paare, denen eine kath. Eheschließung nicht möglich ist, ist ein für kirchliche Verhältnisse großer Fortschritt gelungen. Die nunmehr zulässige Durchführung dieser Feiern betrifft insbesondere zivil wiederverheiratete, gleichgeschlechtliche oder „solche Paare, die nach eigener Einschätzung für die Hochform eines Sakramentes nicht hinreichend disponiert sind“².

Dieser Sachstand, von Herrn zu Eltz zu Recht stolz verkündet, ist für die Betroffenen sicherlich ein Segen im wahrsten Sinne des Wortes und seit Jahrzehnten mehr als überfällig.

Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Aufbruchstimmung von 2016, angefeuert von dem Weggang des damaligen Bischofs, nicht das gehalten hat, was sich viele versprochen haben. Daneben wurden zukunftsweisende Fragen, wie z.B. die Gewinnung von jungen Leuten oder anderen, am Rand stehenden Gläubigen und deren Bindung an die Kirche, die im ersten Forum schon stiefmütterlich behandelt wurden, im zweiten erst gar nicht mehr aufgeworfen.

Auch die Stadtkirche hat sich anscheinend in der Gegenwart eingerichtet und verwaltet nur noch das Hier und Jetzt! Wahrscheinlich folgerichtig und damit ein Spiegelbild der Realität, wenn man sich das Durchschnittsalter der Forumsteilnehmer und der in der Kirche Aktiven vor Augen führt!

Ein bis auf den Punkt „Segensfeiern“ enttäuschendes Ergebnis!

Werner Pfeifer, Frankfurt am Main, 30.01.2018

² Zitat “Segensfeier 01/ 2018
Johannes zu Eltz,  Kath. Stadtdekan

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Der 16. Januar 2016 war ein besonderer Tag für die Frankfurter Stadtkirche. Gut 200 Katholikinnen und Katholiken trafen sich auf dem Alten Flugplatz in Bonames zum Stadtkirchenforum. Gemeinsam wurde über die Entwicklung der Frankfurter Stadtkirche beraten. Was muss gestärkt, was beendet oder verändert werden? Welche neuen Wege sind zu gehen?
Motiviert vom Stadtkirchenforum und im Auftrag des Stadtsyno-dalrates wurde diese Beratung in vielen Frankfurter Pfarreien, Gemeinden und Einrichtungen, in Themengruppen und Gremien weitergeführt. Zahlreiche Begleitveranstaltungen dienten der zusätzlichen Information und inhaltlichen Profilierung.
Jetzt wird es Zeit für ein Fazit: Was ist aus den offenen Fragen geworden? Was hat sich entwickelt? Woran muss weiter gearbeitet werden?
Es wird Zeit für das Stadtkirchenforum II !!
Samstag, 20. Januar 2018, 10–17:30 Uhr
Hochschule Sankt Georgen, Offenbacher Landstraße 224, 60599 Frankfurt
Was Sie beim Stadtkirchenforum II erwartet:

  • Wir stellen uns gemeinsam unter das Wort Gottes.
  • Wir unternehmen einen kurzweiligen Streifzug durch die wichtigen Themen des
    Stadtkirchenforums: Subsidiarität, Qualität durch Feedback, Kirche und Geld,
    Segensfeiern und experimentelle Gottesdienste.
  • Und das alles nach dem Motto: „Selbst erleben und ausprobieren statt nur drüber reden“.

Für Verpflegung ist gesorgt. Ihnen entstehen keine Kosten!

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!
Bitte melden Sie sich an bis zum 15.01.2018
unter

Fachstelle für katholische Stadtkirchenarbeit
Domplatz 3 – 60311 Frankfurt am Main
Tel.: 069 8008718-320 · Fax: 069 8008718-321
anmeldung@stadtkirche-ffm.de

 

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Termine und Veranstaltungen in Frankfurt


Die Macht der Frauen ist größer als wir ahnen“ (Anna Dengel)
Jede hat eine eigene Macht, jede kann zur Veränderung beitragen! Aus Anlass des Internationalen Frauentages treffen sich Interessierte, um der Macht der Frauen nachzugehen. Es ist die Macht, die zur Veränderung führt in Kirche und Gesellschaft und auch die Macht, die aus der Ohnmacht der Frauen erwächst, wenn sie zur Kraft aus der Schwäche wird. Impulse kommen dabei von Frau Gaby Hagmans, Caritasdirektorin Frankfurt und Sr. Agnes Lanfermann MMS. Gespräche helfen, die eigene Position zu finden und eine Frauenliturgie rundet den Nachmittag ab.

Link zum Newsletter StadtkirchenforumSamstag, 11. März 2017, 14 bis 17:30 Uhr
Missionsärztliche Schwestern, Hammarskjöldring 127, 60439 Frankfurt
Anmeldung: Tel.: 069-526692 oder E-Mail: mmsffm1@mms-de.org
Veranstalter: Missionsärztliche Schwestern

 

<<– Zusätzliche Infos im Flyer links!

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Nichts gewesen, außer … Frust?!“ – Zu Gast in Sankt Georgen
Elf Kölner Seelsorger begehen miteinander ihr goldenes Priesterjubiläum und verfassen gemeinsam einen offenen Brief. Darin ziehen sie eine kritische Bilanz und mahnen Reformen in der Kirche an. „Es ist die schonungslose Analyse einer verfahrenen
Lage – aber auch die bittere Lebensbilanz einer ganzen Generation.“ (Christ und Welt). Ein Gesprächsabend u.a. mit Pfr. Willi Hoffsümmer, Mitverfasser des Offenen Briefes. Nähere Informationen hier.

Mittwoch, 22. März 2017, 19 Uhr
Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen, Offenbacher Landstraße 224, 60599 Frankfurt
Veranstalter: Katholische Erwachsenenbildung Frankfurt, Hochschule Sankt Georgen / Keine Anmeldung erforderlich

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Zwischen Aufbruch und Abbruch – Wie weiter mit der Gemeindekirche?
Frankfurter Pastoralgespräch mit dem Münsteraner Priester Thomas Frings, dessen Begründung für den Ausstieg aus der Gemeindeseelsorge breit und kontrovers diskutiert wird und der aktuell ein Buch vorgelegt hat, in dem er seine Sichtweise erläutert. Das
Pastoralgespräch dient der kritischen Diskussion seiner Ansichten auch aus Frankfurter Perspektive. Weitere Gesprächspartner sind JProf. Wolfgang Beck und der Frankfurter Pfarrer Werner Portugall.

Freitag, 28. April 2017, 19 Uhr
Haus am Dom, Domplatz 3, 60311 Frankfurt
Veranstalter: Katholische Akademie Rabanus Maurus, Katholische Stadtkirche Frankfurt / Keine Anmeldung erforderlich

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Transparente Kirchen-Finanzen
Gespräch mit dem Finanzdezernenten des Bistums Limburg Gordon Sobbeck und dem Leiter des Rentamtes Süd Robert Klarner über eine verbesserte Transparenz der Finanzen der Kirchengemeinden und über Verwaltungsleitung in den Kirchengemeinden.

Donnerstag, 21. September 2017, 19 Uhr
Haus am Dom, Domplatz 3, 60311 Frankfurt
Veranstalter: Katholische Stadtkirche Frankfurt / Keine Anmeldung erforderlich

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Stadtkirchenforum II
Das Frankfurter Stadtkirchenforum hat zum Ziel, notwendige Reformen auf den Weg zu
bringen, die auf der Ebene der Stadtkirche realisierbar sind. Ein vorläufiges Fazit des
Reformprozesses soll beim Stadtkirchenforum II am Samstag, 20. Januar 2018,
gezogen werden. Nähere Informationen folgen!

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Nachlese: Praxis trifft Theologie
Gespräch zum Frankfurter Stadtkirchenforum am 22. Juni 2016 in St. Georgen: Einen Bericht finden Sie hier (ext. Link).

Stand der Beratungen

Pfarreien: Die Umsetzung vieler Anliegen des Beschlusses des Stadtsynodalrates ist nur auf Ebene der Pfarreien möglich. Der Vorstand des Stadtsynodalrates hat die pfarrlichen synodalen Gremien daher im Sommer angeschrieben mit der Bitte, seinen Beschluss zu den Empfehlungen des Stadtkirchenforums in den Pfarrgemeinde- und Verwaltungsräten zu beraten. Bei der Stadt-versammlung am 10. Oktober 2016 wurde der Stand der Rück-meldungen gesichtet. In nahezu allen Pfarreien haben sich die Pfarrgemeinderäte mit den Themen des Stadtkirchenforums be-fasst, zum Teil auch in längeren Klausurtagungen. Pfarrversamm-lungen fanden statt oder sind für die nächsten Wochen geplant. Derzeit zeichnet sich ein breites Mittragen zu den Beschlüssen des Stadtsynodalrates ab. Auf dieser Basis wird der Stadtsynodal-rat die nächsten konkreten Schritte planen.

Muttersprachliche Gemeinden: Die Gemeinderäte der mutter-sprachlichen Gemeinden Frankfurts wurden ebenso gebeten, zu den Beschlüssen beraten. Ein Treffen des Stadtdekans mit den Seelsorger/innen der muttersprachlichen Gemeinden hat statt-gefunden. Die Vorsitzenden der Gemeinderäte der mutter-sprachlichen Gemeinden wurden zum Austausch auf Stadtebene eingeladen. Von den Vorsitzenden wurde nach einer Informati-onsphase die Bedeutung der Anliegen des Beschlusses gesehen und eine weitere Beratung in den Gemeinderäten angekündigt. Kritisch waren die Rückmeldungen zum Beschluss, Segensfeiern für gleichgeschlechtliche Paare zu entwickeln. Dazu gibt es zwar nicht bei allen, aber doch bei einigen muttersprachlichen Ge-meinden erheblichen und grundsätzlichen Widerspruch.

Erste Beschlüsse umgesetzt

Keine Gebühren für Messen mehr:
Pfarrei Sankt Bonifatius setzt Empfehlung des Stadtsynodalrates um

Gemäß einem Beschluss des Verwaltungsrats vom 14.06.2016 werden in der Pfarrei Sankt Bonifatius Frankfurt seit dem 01.09.2016 keine Messstipendien mehr angenommen. Bisher wurde für ein Amt die allgemein festgelegte Gebühr von € 6 erho-ben. Natürlich können Gläubige wie bisher Intentionen für die Eu-charistiefeiern anmelden; es werden jedoch keine Gebühren mehr dafür fällig. Vor der Beschlussfassung hat der Verwaltungsrat eine Übereinkunft mit den Kirchenmusikern und Küstern der Pfarrei er-zielt, denen ja ein Teil der Messstipendien zusteht (€ 2,50 für Or-ganist/in und € 1,50 für Küster/in). Für die Gemeinde vollzog sich die Umstellung völlig geräuschlos. Es ist anzunehmen, dass viele Gemeindemitglieder gar nicht wussten, dass solche Gebühren überhaupt erhoben wurden. Diejenigen, die Intentionen im Pfarr-büro anmelden, zeigen sich nach Auskunft der Sekretärinnen „po-sitiv überrascht“, aber in keinem Fall irritiert. Wenn Gläubige von sich aus anstelle der früher anfallenden Gebühren eine Spende leisten wollen, werden sie auf die weltkirchlichen Partner-schaftsprojekte der Pfarrei hingewiesen. Von sich aus machen die Sekretärinnen jedoch auf die Möglichkeit einer Spende nicht auf-merksam. Im Jahr 2015 wurden in der Pfarrei Messstipendien in Höhe von € 1212 angenommen. Der Anteil, der an entsprechend der Richtlinie für hilfsbedürftige Priester der Weltkirche abgeführt wurde, betrug € 130. Diesen Anteil wird die Pfarrei durch eine jähr-liche Spende für diesen Zweck ausgleichen. Insgesamt kann man sagen: Der Verzicht auf Gebühren für Intentionen wird von den Gläubigen sehr positiv aufgenommen.
Pfr Dr. Werner Otto

Übrigens: In Fechenheim werden bereits seit knapp 40 Jahren keine Gebühren für Intentionen mehr angenommen. Auch die Pfarrei Sankt Jakobus Frankfurt verzichtet schon seit ge-raumer Zeit auf Messstipendien.

Praxis trifft Theologie

Gespräch zum Frankfurter Stadtkirchenforum in St. Georgen am 22. Juni 2016: Das Stadtkirchenforum bleibt im Gespräch: Am 22. Juni 2016, 19-21 Uhr, St. Georgen, können Themen des Stadtkirchenforums an der Schnittstelle zwischen Praxis und akademischer Theologie vertieft werden. Welche Fragestellungen für die Theologie stecken in den Themen des Stadtkirchenforums? Und umgekehrt: Welche Fragen an die
pastorale Praxis ergeben sich aus der Perspektive der akademischen Theologie? Es ist vorgesehen, die genauen Themen des Abends per Online-Voting zu ermitteln.  Weitere Informationen folgen. Save the date!

Neues vom StadtkirchenforumVom Stadtkirchenforum zur Pastoralwerkstatt.

 

 

 

 

Link zum Flyer des StadtkirchenforumsAm 16. Januar 2016 fand auf dem alten Flughafengelände in Bonames das erste Treffen zum Stadtkirchenforum statt. Im Flyer (links auf das Bild klicken) können Sie das Programm und die Vorstellungen des Vorbereitungs- Teams noch einmal nachlesen.

Nachfolgend nun ein Bericht von W. Pfeifer, Mitglied des Verwaltungsrates Mariä Himmelfahrt:

Ausgehend von den schweren Zerwürfnissen im Bistum Limburg, die mit der Abberufung des Bischofs endeten, hat die Frankfurter Stadtkirche (Dachverband der Frankfurter katholischen Gemeinden und Verbände) beschlossen, ein offenes Kirchenforum zu initiieren, um insbesondere den Gläubigen vor Ort abseits der offiziellen Institutionen ein Plenum zu verschaffen, um dort die Wünsche und Vorstellungen von einer modernen und in die Zukunft gerichteten Stadtkirche zu debattieren und zu formulieren.

Mehrere Arbeitsgruppen der Stadtkirche hatten im Vorfeld schon Themen identifiziert, um diesem Tag Struktur zu geben. Dies erwies sich im Nachhinein als äußerst sinnvoll, da aufgrund der überraschend großen Anzahl von ca. 250 Teilnehmern nicht nur eine Aufteilung auf Arbeitsgruppen, sondern auch eine Aufteilung der Gesamtversammlung auf zwei Standorte erfolgen musste.

Folgende fünf Schwerpunkte wurden thematisiert und jeweils an den beiden Standorten in Arbeitsgruppen offen und kontrovers beraten, wobei es jedem Diskussionsteilnehmer offen stand, weitere Aspekte in die Arbeitsgruppe einzubringen :

  • –       Mündige Christen (Subsidiarität)
  • –       Qualitätsverbesserungen durch Feedback
  • –       Kirche für alle – Schritte aus dem Reformstau
  • –       Gottesdienst und Verkündigung
  • –       Kirche und Geld

Eine sechste Arbeitsgruppe hatte kein spezielles Thema und sollte ein Forum für diejenigen Teilnehmer bilden, die sich mit ihrem Anliegen nicht in den ersten fünf Arbeitsgruppen wiederfanden.

Die Ergebnisse der Beratungen wurden zunächst in den Arbeitsgruppen verdichtet und zu einzelnen Forderungen an den Stadtsynodalrat formuliert, um dort beraten und ggf. beschlossen zu werden. Forderungen, die es, wie der Stadtdekan sinngemäß später formulierte, in sich haben, nur z.T. auf Stadtebene geregelt werden können und auch der Verhandlungsbereitschaft des Bistums bedürfen.

Folgende Kernforderungen gehen von diesem Kirchenforum aus:

  •  Mehr Eigenverantwortung für die Kirchorte, Pfarrgemeinden und Stadtkirche in Finanz- und Personalangelegenheiten, d.h. klare Übertragung von Budget- und Personalressourcen mit abschließender Entscheidung vor Ort (kein Genehmigungsvorbehalt auf höherer Ebene)
  • Entwicklung von Instrumenten zur Qualitätsmessung, Qualitätsstandards für Gottesdienste, kirchliche Angebote aller Art, Mitarbeiter- und Planungsgespräche ( z.B. führe ich Jugendarbeit durch? Erreiche ich mit meinen Angeboten die Zielgruppe? Wie viele erreiche ich……….?)
  • Gleichberechtigte Teilnahme von gleichgeschlechtlichen Paaren, wiederverheirateten Geschiedenen, Gläubigen anderer Glaubensrichtungen und Religionen an allen Angeboten der Kirche; Öffentliche Durchführung und Bekanntgabe von Segnungsgottesdiensten, Öffnung der klerikalen Ämter für Frauen
  •  Konzeptionierung von unterschiedlichen Gottesdienstformen, experimentelle liturgische Formen, Verkündigung durch Laien etc.

Es bleibt zu hoffen, dass diese Kernforderungen, aber auch die debattierten Teilschritte, die zu diesen Beschlüssen führten, angemessenen Raum in den synodalen Gremien erfahren werden und es für die Teilnehmer und auch die Gläubigen vor Ort erkennbar wird, dass durch dieses Kirchenforum und dessen Vorarbeit Entwicklungen angestoßen und vor allem auch erkennbar werden. Bei aller Freude und auch bei allem Dank, dass durch die Stadtkirche erstmals solch ein Forum initiiert wurde, sollte es eigentlich selbstverständlich sein, solch eine Debatte in regelmäßigen Abständen zu führen. Dass das Interesse hierfür da ist und dass solch ein basisdemokratischer Prozess auch machbar ist, hat der vergangene Samstag gezeigt.

Nach dem Forum ist vor dem Forum!  

(Bericht: W. Pfeifer)

 Weitere Informationen:

Auf dem Weg zu Reformen (ext. Link)