Unser Kirchentagebuch 57

Heilige Corona, griechisch: Stephana

Der heutige Tagebucheintrag ist von:
Ralf Albensoeder, Pastoralreferent

Donnerstag, dem 14. Mai 2020

 

Heilige Corona, griechisch: Stephana

Was liegt am 14. Mai näher, die Heilige Corona vorzustellen, die an diesem Tag verehrt wird.

Das wahrscheinliche  Geburtsjahr ist 161 Sie starb als Märtyrerin  wohl im Jahr 177. Corona war nach der Legende die Frau des Märtyrers Victor von Siena. Im Alter von erst 16 Jahren starb sie ebenfalls den Martertod, nach dem sie ihren Mann in seinem Martyrium stärkte,  indem sie mit zwei gebeugten Palmen beim Emporschnellen zerrissen wurde. Danach, so die Legende, fielen 2 Kronen vom Himmel. Die Palmen sind auch die Attribute dieser Heiligen.

Der Name Corona, lateinisch die Gekrönte, weist ebenso wie der griechische Name Stephana von Stephanus auf den allgemeinen Begriff Märtyrerin hin. Sie wurde auch Namensgeberin der österreichischen Währung: die Krone. Zur Schutzheiligen bei Seuchen wurde sie, weil sie, die sich für den Glauben unter Einsatz ihres Lebens einsetzte, sich in Pestzeiten, wie auch heute, Menschen in der Pflege ihr Leben riskieren.

Es gibt verschiedene Erzähltraditionen über die Hl. Corona, die unterschiedliche Orte für ihr Martyrium angeben: in griechischer Form mit den Orten Damaskus in Syrien oder Antiochia / Hatay in der Türkei, in lateinischer Fassung mit Sizilien oder Marseille in Frankreich sowie in einer äthiopischen Variante mit dem Schauplatz Alexandria in Ägypten vor,

Die Legende entstand wohl im Osten; die Verehrung ist in Nord- und Mittelitalien schon im 6. Jahrhundert belegt; Reliquien kamen von Ägypten über Zypern und Sizilien nach Norditalien. In Castelfidardo bei Osimo hat es nach alten Zeugnissen schon damals eine Corona und Victor geweihte Kirche an Stelle eines früheren heidnischen Heiligtums gegeben.


Reliquienschrein für Corona, Victor und Philipp, in der Krypta im Dom in Osimo

965 kamen Reliquien sogar in den Bremer Dom. Kaiser Otto III. brachte 997 Reliquien aus Otricoli bei Terni nach Aachen ins Münster, wo ihre Grabplatte zu sehen ist und die Reliquien in einem 1912 gefertigten Gefäß aus Blei liegen; Die Reliquien in Feltre wurden 1943 und 1981 untersucht, dabei wurde festgestellt, dass es sich bei ihnen um die sterblichen Überreste eines Mannes – also wohl des Victor – und einer Frau handelt; durch Pflanzenpollen, konnten sie auf das 2. Jahrhundert datiert und ihre Herkunft aus dem Mittelmeerraum bestätigt werden.

Allein in Deutschland gibt es 8 Kirchen mit diesem Patrozinium und es gibt auch noch Wallfahrten

Nachdem 2020 die weltweite Corona-Pandemie ausgebrochen war, entschied man sich in Aachen, die geplante Restaurierung des Bleisarges vorzuziehen, um ihn zu entstauben und zu konservieren.

Der Name für das Virus kommt übrigendsvon seinem Aussehen her. (Corona, lateinisch Kranz, Krone

Quelle: „Ökumenisches Heiligenlexikon. www.heiligenlexikon.de

Bleireliquiar in Aachen bei der Restaurierung 2020

Die Bilder sind gemeinfrei: www.heiligenlexikon.de und wikipedia

Aus der Novene in Seuchenzeiten mit Anrufung der Hl. Corona

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Herr erbarme Dich!
Christus erbarme Dich!
Herr erbarme Dich!

Heilige Maria, Mutter Gottes – bitte für uns!
Heilige Maria, Du Heil der Kranken – bitte für uns!

Heilige Corona – bitte für uns!
Heilige Corona, Schutzpatronin gegen Seuchen, wir bitten Dich:

  • Für alle, die am Corona-Virus erkrankt sind – bitte für sie.
  • Für die Ärzte und das Pflegepersonal – bitte für sie.
  • Für alle, die sich gegen die Ausbreitung einsetzen – bitte für sie.
  • Für alle, die in Quarantäne sein müssen – bitte für sie.
  • Für alle, die sich Sorgen machen und Angst haben – bitte für sie.
  • Für alle, die verstorben sind – bitte für sie.
  • Um die Entwicklung eines Gegenmittels – tritt für uns ein.
  • Um die Eindämmung der Krankheit – tritt für uns ein.
  • Um Weisheit und Besonnenheit bei Entscheidungen – tritt für uns ein.

Lasset uns beten:

Allmächtiger Gott, Du vergibst deinem Volk die Sünden und heilst alle sei-ne Gebrechen, du hast uns deinen geliebten Sohn gesandt, dass er unsere Krankheiten trage:

Wir bitten dich in dieser Zeit der Epidemie und Not, blicke voll Erbarmen auf uns und gedenke deiner Liebe und Güte, die du zu allen Zeiten Deinem Volk gezeigt hast.

Nimm unser Gebet und Opfer an und erhöre uns auf die Fürsprache Deiner heiligen Märtyrerin Corona. Wende diese Krankheit von uns ab; lass dieje-nigen, die davon betroffen sind, wieder gesund werden; beschütze die, welche durch deine Güte bisher bewahrt geblieben sind, und lass die Plage nicht weiter um sich greifen.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Vater Unser.

Gegrüßet seist du Maria.

Ehre sei dem Vater.

Unter Deinen Schutz und Schirm fliehen wir, o heilige Gottesgebärerin. Verschmähe nicht unser Gebet in unseren Nöten, sondern erlöse uns jederzeit von allen Gefahren. O Du glorwürdige und gebenedeite Jungfrau, unsere Frau, unsere Mittlerin, unsere Fürsprecherin, versöhne uns mit Deinem Sohne, empfiehl uns Deinem Sohne, stelle uns vor Deinem Sohne. Amen.

Stoßgebet für den Tag:

  • Tag 1: Herr, nimm uns die Angst und schenke uns Vertrauen auf Dich.
  • Tag 2: Herr, lehre uns ein verantwortliches Umgehen mit den Anderen.
  • Tag 3: Herr, schenke allen Verantwortlichen in Politik, Gesellschaft und Kirche Weisheit und Besonnenheit.
  • Tag 4: Herr, sei allen nahe, die in Quarantäne sein müssen und sich einsam
  • fühlen.
  • Tag 5: Herr, schenke allen Helfern im medizinischen Dienst Deine Kraft, Mut und Zuversicht.
  • Tag 6: Herr, lehre uns die Dankbarkeit für das Leben und gib uns Deinen Frieden.
  • Tag 7: Herr, tröste alle, die durch die Krise erheblichen Schaden erleiden.
  • Tag 8: Herr, stärke alle, die leiden müssen, und nimm von uns die Plage der Epidemie.
  • Tag 9: Herr, nimm alle bei Dir auf, die gestorben sind.

Was ist eine Novene?

Unter einer Novene versteht man nach dem Vorbild der Urkirche ein Gebet, das man 9 Tage hindurch täglich verrichtet. Eine Nove-ne ist ein sehr intensives Gebet. Dabei sol-len nicht nur die wenigen Minuten des ge-sprochenen Gebets geheiligt sein, sondern die ganze Zeit dieser 9 Tage soll unter dem Anliegen stehen, um das man bittet.

Man versucht, diese Tage mit Umkehr und innerer Ausrichtung auf Gott zu gestalten, die Sünde besonders zu meiden. Vielleicht ist es sinnvoll in dieser Zeit einmal ein klei-nes Opfer zu bringen oder eine Kerze anzu-zünden verbunden mit einem Gebet oder auf das ein oder andere zu verzichten. Das gibt unserem Gebet Kraft und Festigkeit!

Eine Bitte:
Nicht alle unsere Gemeindemitglieder haben die Möglichkeit, unser Tagebuch online zu verfolgen. Falls Sie jemanden kennen, der nicht im Internet ist: Drucken Sie den Text aus und bringen sie ihn (vielleicht bei einem Spaziergang?) vorbei.
Vielen Dank!