Unser Kirchentagebuch 55

Quo Vadis? „Wohin gehst Du?“

Der heutige Tagebucheintrag ist von:
Pater Roger Abdel Massih CML

Dienstag, 12. Mai 2020

 

Liebe Leserinnen und Leser!

Quo Vadis? „Wohin gehst Du?“

Damals fragte Petrus seinen Meister Jesus „Domine, quo vadis?“ (Johannes 13,36).

Dieselbe Frage stellen wir uns auch Heute: Wohin gehen wir? Die Zahlen der Infektionen sind wieder gestiegen, die Angst ist wieder spürbar. Kehren wir zurück zur Quarantäne? Was ist mit der finanziellen Lage? Wie geht’s den Menschen auf der ganzen Welt? Vor allem in den armen Ländern?

Wir wissen nicht, wohin wir gehen, wo wir landen. Das macht uns alle hilflos. Genau so wie Petrus damals; denn Jesus gab ihm keine Antwort, er sagte nur: „Wohin ich gehe, dorthin kannst du mir jetzt nicht folgen. Du wirst mir aber später folgen.“

Dass lässt Petrus in der Spannung, genau so wie unsere Situation heute, denn das Robert Koch Institut kann uns nur schrittweise den Weg verraten, aber wissen, kennen tut ihn niemand.

Vielleicht hilft uns diese bekannte Geschichte, einen Weg zu finden.


Spuren im Sand

Eines Nachts hatte ich einen Traum:
Ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn.
Vor dem dunklen Nachthimmel erstrahlten,
Streiflichtern gleich, Bilder aus meinem Leben.
Und jedesmal sah ich zwei Fußspuren im Sand,
meine eigene und die meines Herrn.
Als das letzte Bild an meinen Augen vorübergezogen
war, blickte ich zurück. Ich erschrak, als ich entdeckte,
daß an vielen Stellen meines Lebensweges nur eine Spur
zu sehen war. Und das waren gerade die schwersten
Zeiten meines Lebens.

Besorgt fragte ich den Herrn:
„Herr, als ich anfing, dir nachzufolgen, da hast du
mir versprochen, auf allen Wegen bei mir zu sein.
Aber jetzt entdecke ich, daß in den schwersten Zeiten
meines Lebens nur eine Spur im Sand zu sehen ist.
Warum hast du mich allein gelassen, als ich dich am
meisten brauchte?“

Da antwortete er:
„Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie
allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
Dort wo du nur eine Spur gesehen hast,
da habe ich dich getragen.“

In unsere Unsichere Zeit, ist Gott bei uns, darauf können wir uns verlassen.

 

Eine Bitte:
Nicht alle unsere Gemeindemitglieder haben die Möglichkeit, unser Tagebuch online zu verfolgen. Falls Sie jemanden kennen, der nicht im Internet ist: Drucken Sie den Text aus und bringen sie ihn (vielleicht bei einem Spaziergang?) vorbei.
Vielen Dank!