Verstorben Pfarrer
Hermann-Josef Kändler

Ich danke dem, der mir Kraft gegeben hat:
Christus Jesus, unserem Herrn.
Er hat mich für treu gehalten
und in seinen Dienst genommen.
2 Tim 1,12

Jesus Christus, unser Herr und Erlöser, hat am 23. Januar 2025 unseren Mitbruder

Herrn Pfarrer i. R. Hermann-Josef Kändler


im Alter von 84 Jahren in Bad Soden zu sich heimgerufen.
Hermann-Josef Kändler wurde am 15. März 1940 in Frankfurt am Main geboren. Er ent-stammte aus einem tief gläubigen Elternhaus. Seine Jugend verbrachte er in Niederhöchstadt im Taunus, wo er von Herbst 1946 bis Ostern 1950 die Volksschule besuchte. Auf Empfeh-lung seines damaligen Pfarrers wechselte er auf das altsprachliche Heinrich-von-Gagern-Gymnasium in Frankfurt, wo er im März 1960 die Reifeprüfung ablegte. Das Musizieren berei-tete ihm große Freude; zunächst nahm er Klavierunterricht und war später Organist in der Gemeinde. Nach dem Abitur folgte das Studium der Philosophie und der Theologie an der Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt sowie für zwei Semester an der Universität München.
Am 8. Dezember 1966 wurde er von Bischof Dr. Wilhelm Kempf im Limburger Dom zum Priester geweiht.

Nach der Weihe war Hermann-Josef Kändler zunächst als Seelsorgepraktikant in der Pfarrei St. Josef in Frankfurt eingesetzt. Ab April 1967 wirkte er als Kaplan in Nentershausen, ab Februar 1968 in Bad Schwalbach und ab Februar 1969 in der Pfarrei Allerheiligen in Frankfurt.

Zum 16. Mai 1972 übertrug ihm der Bischof die Pfarrei Maria Himmelfahrt in Frankfurt-Gries-heim. In diese Zeit fällt auch seine mehr als einjährige Pfarrverwaltung der Pfarrei St. Markus in Frankfurt-Nied. Unter Beibehaltung seiner Aufgaben übertrug ihm der Bischof zum 27. No-vember 1982 zusätzlich in Personalunion die Pfarrei St. Hedwig in Frankfurt-Griesheim. Bis 1987 leitete Pfarrer Kändler diese beiden Gemeinden. Seine Mitbrüder wählten ihn 1980 zum stellvertretenden Dekan.

Zum 15. Oktober 1987 vertraute ihm der Bischof die Pfarreien St. Pankratius und St. Martin in Schwalbach/Ts. an. Die beiden unterschiedlich geprägten Pfarreien führte er in den folgen-den Jahren behutsam sowie mit Geschick und Klugheit zusammen, bis zu ihrer Vereinigung. Als Priesterlicher Leiter des Pastoralen Raumes Schwalbach ab Januar 2000 – und ab No-vember 2005 des vergrößerten Pastoralen Raumes Schwalbach-Eschborn – trug er Sorge für ein vertrauensvolles Miteinander und die stetige Fortentwicklung der Kooperation in der Seel-sorge. In Bewahrung kirchlicher Traditionen übte er seinen Dienst im Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils aus und wurde für viele Menschen in den Pfarreien zu einer prägenden Gestalt christlichen Glaubens. Über Generationen hinweg begleitete er Familien auf ihren Wegen. Die Verehrung der Eucharistie war ihm ein besonderes Anliegen, ebenso wie ein tiefes Empfinden für die Verehrung der Gottesmutter, wie sie sich in der Spiritualität der Schönstatt-Gemeinschaft ausdrückt, der er viele Jahre angehörte. Eine wichtige Unterstützung für die Ausübung seiner Dienste war ihm, wie er immer wieder betonte, seine langjährige Haushälte-rin, Frau Mitteldorf.

Am 1. September 2009 trat Pfarrer Kändler in den Ruhestand. Für zwei weitere Monate war
er danach als Pfarrverwalter in der Pfarrei St. Pankratius in Schwalbach am Taunus tätig und später als Vicarius substitutus in den Pfarreien bzw. Pfarrvikarien St. Elisabeth/Bad Schwalbach, St. Ägidius/Schlangenbad-Niedergladbach, St. Bonifatius/Aarbergen-Michelbach, St. Josef/Aarbergen-Daisbach und St. Klemens Maria Hofbauer/Hohenstein-Breithardt sowie als Subsidiar im Pastoralen Raum Frankfurt-West.
Regelmäßig feierte er im Schwesternhaus St. Elisabeth in Bad Soden und in der Schönstatt-Kapelle in Wiesbaden die Eucharistie. Am 8. Dezember 2016 konnte er sein Goldenes Priesterjubiläum begehen. Sein Subsidiarsauftrag für die Pfarrei St. Marien Frankfurt endete zum 31. März 2019. Ein Jahr später zog er in das Pflegeheim St. Elisabeth in Bad Soden, wo er auch – gut umsorgt – starb.

Wir danken Herrn Pfarrer Kändler für sein Wirken in unserem Bistum. Vertrauensvoll übergeben wir ihn in die Hände des barmherzigen Gottes und empfehlen den Verstorbenen dem Gebet der Mitbrüder und dem Gebet aller, mit denen er aus dem Glauben heraus gelebt und für die er gewirkt hat.

Das Requiem für den Verstorbenen wird gefeiert am 29. Januar 2025 um 12.00 Uhr in der
Kirche St. Pankratius in Schwalbach/Ts., Hauptstraße 20. Die Beerdigung erfolgt anschließend auf dem Friedhof in Niederhöchstadt, Hauptstrasse 199.

Priester und Diakone sind eingeladen, in Chorkleidung teilzunehmen.

Bischöfliches Ordinariat Limburg + Dr. Georg Bätzing
24. Januar 2025 Bischof von Limburg