Osternacht 2019
in Mariä Himmelfahrt

Am Samstag, dem 20. April 2019 versammelten sich um 21.00 Uhr in Mariä Himmelfahrt die Gottesdienstbesucher im Hof zwischen Kirche und Josefshaus. Anlass für diese Versammlung war die hier beginnende Auferstehungsfeier. Zunächst zogen die Ministranten gemeinsam mit Pfarrer Rolf Glaser, Pastoralreferent Rolf Müller und Pastoralreferent Helmut Preis vom Josefshaus kommend vor die schon zahlreich wartenden Gemeindemitglieder. Noch war es recht dunkel. Nachdem die Kinder die Stelle im Schöpfungsbericht gelesen hatten, an der es hies, es wurde Licht, begann das Osterfeuer zu brennen und verbreitete sofort ein strahlendes Licht. Pfarrer Rolf Glaser segnete das Osterfeuer, an dem nun die Osterkerze – mit den Nägeln bestückt – am Osterfeuer entzündet wurde.

 

 

Christus, gestern und heute – Anfang und Ende – Alpha und Omega. – Sein ist die Zeit – und die Ewigkeit. – Sein ist die Macht und die Herrlichkeit – in alle Ewigkeit. Amen

 

Mit einer Prozession zogen wir dann in die Kirche ein und es dauerte etwas, bis die Menschen ihre Plätze in der noch dunklen Kirche gefunden hatten. Jetzt erklang das erste Lumen Christi und die zweite Osterkerze (für St. Hedwig) wurde entzündet. Nach dem 2. Lumen Christi erhielten auch die Ministranten ihr Licht für die – nach dem 3. Lumen Christi – zur Weitergabe des Lichts an die Gemeindemitglieder. Schön war dabei  zu sehen, wie es in der Kirche allmählich heller und heller wurde.

Ein wesentlicher Punkt in der Osternachtsliturgie ist das Exsultet, das Loblied auf die Osterkerze und somit auf Jesus, der auferstanden ist; es beginnt mit:

Frohlocket, ihr Chöre der Engel,
frohlocket, ihr himmlischen Scharen,
lasset die Posaune erschallen,
preiset den Sieger, den erhabenen König!

und endet mit:

Sie leuchte, bis der Morgenstern erscheint,
jener wahre Morgenstern, der in Ewigkeit nicht untergeht:
dein Sohn, unser Herr Jesus Christus,
der von den Toten erstand,
der den Menschen erstrahlt im österlichen Licht;
der mit dir lebt und herrscht in Ewigkeit.
Amen.

Nach dem Exsultet folgten zwei Lesungen aus dem alten Testament, die zeigten, wie Gott sein Volk geleitet hat und immer an seiner Seite war. Nun erklang das Gloria – und zum ersten Mal nach Gründonnerstag – erklangen wieder die Glocken. Während des Halleluja-Rufes und des Evangeliums wurde es auch wieder hell in der Kirche und machten auch so deutlich: der Herr ist auferstanden.

Pfarrer Rolf Glaser spannte in seiner Predigt einen Bogen von dem Grimm- Märchen der Teufel mit den goldenen Haaren über die Situation der Jünger kurz vor der Auferstehung Jesu  bis zur Kirche in unserer Zeit und schloss mit einem Brief Dietrich Bonhoeffers ab, in dem es um die Beschaffenheit der Kirche geht, wenn sie überzeugend sein soll. Sein zuerst düster anmutendes Bild der jetzigen Situation erhellte Pfarrer Rolf Glaser mit dem Hinweis auf die Lesung aus dem Buch Ezechiel, in der Gott den Menschen vorwirft seinen Namen entheiligt zu haben, er werde jedoch ihnen ein Herz aus Fleisch geben und somit seinen Ruf wieder herstellen. Dies – so Pfarrer Glaser – berge die Hoffnung auch für unsere momentane Situation; erst wenn die Kirche demütig und dienend dem Menschen gegeübertritt, ist sie wieder Kirche im Sinne Jesu Christi. Hierzu stellte er Ausschnitte aus einem Brief Bonhoeffers heraus, die genau diese Forderung untermauerten.

Etwas Besonderes war in diesem Gottesdienst eine Erwachsenentaufe mit anschließender Firmung und der Erstkommunion in beiderlei Gestalten. Am Ende überreichte Pfarrer Rolf Glaser dem neuen Gemeindmitglied die Taufkerze.

Nach der Eucharistiefeier, Vater unser und dem Segen, begab sich die Gemeinde in das Josefshaus, um bei einem Glas Wein, Eiern und Osterbrot noch ein wenig zu feiern.