Gründonnerstag – Abendmahlsfeier

Am Gründonnerstag begeht die Kirche traditionell die Feier des letzten Abendmahls. Wir gedenken an diesem Abend des Beginns des Leidensweges Jesu. In dieser Nacht wird er von Judas verraten und an die Staatsgewalt ausgeliefert. Weiß ist die vorherrschende Farbe der Liturgie, auch wenn der Tod Jesu schon spürbar ist.

In seiner Predigt ging Pfarrer Rolf Glaser auf die Ausgegrenzten der Gesellschaft ein, um die sich Jesus besonders bemüht hatte. Nicht dem Zeitgeist hinterherlaufen, sondern selbst prüfen und sich dann für den Menschen entscheiden, dienen und nicht herrschen. Das wurde dann in der Fußwaschung noch einmal deutlich. Nehmen wir Jesus in unsere Mitte auf seinem schweren Weg, nur so kann Ostern erfahrbar werden.

Nach der Messe und einer kleinen Agape- Feier begann die liturgische Nacht. Hier wird noch einmal dem Weg Jesu vom Hosanna des Palmsonntags bis zum Kreuzige ihn! am Karfreitag in 4 Stationen nachgespürt. Dazu wurde immer eine entsprechende Stelle aus der Bibel vorgelesen und dann eine kleine Auslegung:

  1. Station Verführbarkeit:
    Exodus 32, Tanz um das goldene Kalb
    Menschen sind verführbar. Unkenntnis, Demagogen, Streben nach Besitz und Bequemlichkeit können Menschen schnell in die falsche Richtung führen.
  2. Station Strohfeuer der Begeisterung
    Math. 21, 1-11, Einzug in Jerusalem
    Eben noch volle Begeisterung für den Messias und eine kleine Weile später ist davon nichts mehr spürbar. Jesus hat die Erwartungen der Menschen nicht erfüllt, sie sind enttäuscht. Falsche Erwartungen?  Es war der Weg Jesu nach dem Willen des Vaters.
  3. Station Volksverhetzung
    Math. 27,15-26, Pilatus
    Jesus steht vor Pilatus. Eigentlich möchte Pilatus Jesus freilassen, da er nach römischem Recht nicht schuldig ist. Aber Pilatus ist schwach und fürchtet die Gunst des Kaisers in Rom zu verlieren, wenn es einen Aufstand in seinem Reich gibt. Er gibt der Stimme des Volkes nach …
  4. Station Verhöhnung der Schwachen
    Math. 27, 37-44
    Jesus wird verhöhnt. Jetzt fühlen sich auch die Schwachen berufen, Jesus zu verhöhnen und ihren Frust an einem vermeintlich noch Schwächeren auszulassen. Jesus verzeiht auch dies, wenn er ruft: Herr vergib Ihnen diese Sünde, denn sie wissen nicht was sie tun.