Das waren sie! – Ein Rückblick

Die 3. Internationalen Tage der Begegnung 2019 sind nun schon wieder Geschichte. Über ein Jahr intensive Vorbereitungen waren notwendig, um dieses Ereignis stemmen zu können. Es wurden verschiedene Arbeitsgruppen gebildet, die den Empfang der Gäste vorbreiteten, die Verpflegung sicherstellten, das Programm erarbeiteten, die Quartiersfrage lösten usw. Hat sich der Aufwand gelohnt? Ein ganz klares JA. Wieder hatten wir 100 Gäste eingeladen, denen ein umfangreiches Programm geboten werden konnte. Einen Herzlichen Dank an alle, die dazu beigetragen haben!

Viele Gemeindemitglieder aus dem pastoralen Raum Nied-Griesheim-Gallus hatten sich bereit erklärt, Gäste aufzunehmen. Dies war die Voraussetzung für die Durchführung eines solchen Projektes, denn unsere Gäste sollen ja mit uns in Verbindung treten. Als Hauptorganisator hatte Pastoralreferent Rolf Müller alle Hände voll zu tun und viele Stunden mit der Gesamtorganisation verbracht.

Nun sind die 3. Internationalen Tage der Begegnung vorbei. Rückblickend können wir sagen: es hat sich gelohnt! Viele Begegnungen mit Menschen, die man unter normalen Voraussetzungen vielleicht nie kennengelernt hätte, waren möglich geworden.

Doch beginnen wir jetzt mit einer kurzen Zusammenfassung dieser Begegnungstage. Der Mittwoch stand unter dem Thema Ankommen. Traditionell findet das Ankommen in St. Hedwig statt. Schon früh kamen die ersten Gäste aus dem Kosovo und Weißrussland.  Ab Mittag konnten wir unsere Gäste aus der Slowakei, der Ukraine, Tschechien und Polen begrüßen. Danach trafen noch unsere Gäste aus Bosnien -Herzegowina, Sarajewo und Rumänien ein. Insgesamt folgten 100 Personen unserer Einladung. Alle Personen wurden registriert und erhielten ihre Informationen; die Gasteltern wurden angerufen, um ihre Gäste abzuholen. Während der gesamten Zeit gab es Essen und Trinken, sodass keiner hungern musste.

Alles funktionierte reibungslos und so konnten wir mit dem nächsten Punkt – Abendessen und Eröffnungsabend – fortfahren. Dieser Abend wurde in St. Markus ausgerichtet und da hier die Italienische Gemeinde zu Hause ist, gab es leckere italienische Pasta und Fleischbrötchen. Pfarrer Rolf Glaser und Pastoralreferent Rolf Müller begrüßten im Anschluss alle Gäste und die Gruppe Laudans eröffnete mit Musik den Abend. Die Gruppen wurden vorgestellt bzw. stellten sich selbst vor. Zum Schluss der Veranstaltung sangen Gemeindereferentin Verena Nitzling und Pastoralreferent Rolf Müller zusammen mit allen Teilnehmern des Abends das Halleluja.

 

In der Kirche St. Markus wurde dann die erste Abendandacht gehalten. Diese Andachten werden immer von einer Gruppe aus den Teilnehmerländern vorbereitet.

 

Der nächste Tag – Donnerstag, 19. September – stand unter dem Thema Social Day und sollte im ersten Teil die Gäste mit den verschiedenen sozialen Angeboten innerhalb unseres pastoralen Raums vertraut machen. Hierzu besuchten sie – in Gruppen von max. 6 Personen – die verschiedenen Einrichtungen:

– Kindertagesstätten in Maria Hilf und St. Hedwig
– die Arche in Griesheim
– das Monikahaus
– Oma- und Opa- Vermittlung
– Flucht und Migration
– Stadtteilbibliothek Gallus
– Mehrgenerationenhaus
– Johanna Kirchner Altenhilfezentrum der Arbeiterwohlfahrt
– Panoramaschule
– Initiative Allenstein und Volksküche – Haus der Volksarbeit
– Cariteam
– Bahnhofsmission
– Übergangsunterkunft für Geflüchtete
– Flüchtlings- und Sozialberatung der eritreischen Gemeinde
– Tagesaufenthalt für Menschen in Wohnungsnot
– Elisabethenstraßenambulanz
– Fachstelle: Ehrenamt der Caritas

Nach dem Besuch der Einrichtungen stand für den Nachmittag die Krankenschifffahrt an. Einmal im Jahr richtet der Caritas- und Sozialausschuss eine Fahrt für Kranke und behinderte Menschen aus. Dazu werden die Teilnehmer auch von zuhause abgeholt und an Bord des Schiffes gebracht. Medizinisch betreut uns hierbei schon seit vielen Jahren der ARV. So auch dieses Jahr.

Die Fahrt startete von der Griesheimer Anlegestelle und führte vorbei an der Innenstadt in den Osthafen und wieder zurück. Dazu gab es für jeden Teilnehmer eine Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen. Unsere Gäste unterhielten die Teilnehmer der Fahrt mit Musik aus ihrer jeweiligen Heimat. Eine hier lebende Teilnehmerin der Schifffahrt war sichtlich begeistert, da sie den Text eines vorgetragenen Liedes verstehen konnte.

Am Abend öffnete dann in St. Gallus das Jugend-Parlament seine Tore und lud zur Diskussion über das Thema „We need (more) Europe – and Europe needs you“. Gerade in einer Zeit des Populismusses, in der immer mehr Menschen glauben, dass jeder allein besser dasteht, als in einer Gemeinschaft, ist es notwendig ein Zeichen für Europa zu setzen. Am Ende wurde eine Frankfurter Erklärung verabschiedet.
Frankfurter Erklaerung – Englisch                             Frankfurter Erklaerung

Am Freitag, dem 20. September lud die Stadt Frankfurt alle Gäste in den Römer ein. Dort begrüßte uns der Stadtrat Dr. Bernd Heidenreich und hob in seiner Ansprache das gute Verhältnis von ca. 170 Nationen untereinander hervor. Auch Pfr. Rolf Glaser betonte in seiner Ansprache, dass in einer christlichen Gemeinschaft kein Platz für Rassismus sei. Daniel Kolarz bedankte sich für die gute Aufnahme. Gemeindereferent Ruben Manger begleitete den Empfang musikalisch mit einem Saxophon-Solo. Nach den Ansprachen gab es Laugengebäck und alkoholfreie Getränke, die diesen Vormittag beschlossen.

 

Ansprache – Roemer – Tage der Begegnung Rolf Glaser
Ansprache – Roemer – Tage der Begegnung Stadtrat  Dr. Bernd Heidenreich

Für den Nachmittag war dann Spiel und Spaß angesagt. Auf dem Sportplatz von DJK Schwarzweiss Griesheim E.V. ging es spielerisch um den Klaus-Blessing-Cup. Klaus Blessing hatte sich sehr für die Jugend Europas eingesetzt. Viele Sportplätze in Europa und in Kriegsgebieten sind unter seiner Anleitung entstanden.

Am Samstag, dem 21. September feierten wir um 16:00 Uhr in St. Hedwig einen Festgottesdienst mit unserem Bischof Dr. Georg Bätzing. In einer fast bis auf den letzten Platz gefüllten Kirche konnten Gäste, Gasteltern und Gemeindemitglieder einem fröhlichen Gottesdienst beiwohnen, der einmal mehr zeigte, das Christen keine Trauerklöße, sondern hoffnungsvolle Menschen sind. Die in den Morgen- und Abendandachten thematisierten Problemen wie z.B. Hass, Ungerechtigkeit, Egoismus  können von Christen in Liebe, Gerechtigkeit und Solidarität gewandelt werden. In seiner Predigt griff Bischof Bätzing das Leitmotiv der 3. Interationalen Tage der Begegnung „Mit meinem Gott überspringe ich Mauern“ noch einmal auf und stellte klar, dass es nicht nur um Mauern aus Steinen, sondern vor allem um Mauern in unserem Denken geht. Musikalisch begleitete unsere Band Faith und der Chor der eritreischen Gemeinde den Gottesdienst.

Ab 19:30 fand dann das 7. Griesheimer Bandfestival im Josefshaus statt. Dazu hatte Rolf Müller im Vorfeld schon viele Musikgruppen eingeladen, die dann am Abend mit unterschiedlichen Musikrichtungen für jeden Geschmack etwas zu bieten hatten. Da waren Gospels vertreten, neues geistliches Liedgut ebenso wie Rockmusik und so dauerte das Fest bis um 24.00 Uhr. Mit dabei waren

  • Brothers & Sisters / Smashmelodies aus Wehrheim (die auch für die technische Umsetzung zuständig waren),
  • Geistreich aus Nied
  • Inspiration aus Bad Kreuznach
  • Whotobe aus Kriftel
  • Living Legends aus Griesheim

 

Dazu gab es ein reichhaltiges Buffet, dass alle Geschmacksrichtungen abdeckte, sodass jeder auf seine Kosten kam. Zusätzlich konnte man sich an einer Bar mit (alkoholfreien) Drinks versorgen.

 

Am Sonntag, dem 22. September war dann auch schon wieder die Zeit zum Abschiednehmen gekommen. Das ging nicht ohne ein paar Tränen ab. Begonnen hatte der Sonntag natürlich mit einem gemeinsamen Gottesdienst, den Pfarrer Rolf Glaser zusammen mit seinen zwei Mitbrüdern aus den Gastländern hielt. In seiner Ansprache hob Pfarrer Glaser noch einmal hervor wofür wir Christen stehen.

Nach vielen Fotos und Umarmungen endeten diese 3. Internationalen Tage der Begegnung. Rückblickend bleibt ein sehr positiver Gesamteindruck, der einmal mehr zeigt, dass ein friedliches Miteinander in Europa möglich ist, solange Toleranz und Aufeinanderzugehen nicht durch populistische Ignoranz vereitelt werden.

  

Nun noch ein paar Stimmen aus Tschechien zu den Tagen der Begegnung:
– Übersetzung: Herwig Steinitz –