30 Jahre Ökumenischer Hilfstransport nach Rumänien

Dreißigster Ökum. Rumänientransport 2020

Leider entfällt auch dieser Hilfstransport bis auf weiteres.

Wie seit 30 Jahren, organisiert Herr Klaus – Dieter Then auch in diesem Jahr, den Hilfstransport wieder selbst. Er ist bisher bei allen Fahrten selbst als Fahrer mitgefahren, außer einmal aus gesundheitlichen Gründen. Das sind insgesamt bisher etwas mehr als 97000 km mit ca.: 67.000 kg Hilfsgütern (ohne die zusätzlichen Besuchsfahrten)

In den vergangenen Wochen haben wieder einige ehrenamtliche Helfer und Helferinnen aus der Katholischen Kirchengemeinde Mariä Himmelfahrt in Frankfurt – Griesheim, die seit dem 28.02.2020 eingegangenen Spenden, ca. 900 kg, sortiert und verpackt. 3 bis 7 Helferinnen und Herr Then waren an allen Packterminen zum Helfen da. Alle Kisten wurden gewogen und zugeklebt. Auf allen Kisten wurde Inhalt und Gewicht vermerkt!

Die Hilfe, die in den vergangenen 30 Jahren geleistet worden ist, hat sichtbare Spuren hinterlassen. Auch die Infrastruktur in Rumänien hat sich verbessert. Deshalb hat man, in Rücksprache mit den Verantwortlichen in Rumänien, festgelegt, dass keine Kleidung und Schuhe mehr gesammelt werden.

Weiter benötigt werden aber immer noch Bettwäsche weiß und bunt, Wolldecken, Frotteewaren, Medikamente, medizinisches Gerät, z.B. Blutzuckermessgeräte, medizinische Hilfsmittel und Geld. Außerdem wurden auch Pflegebedarfsartikel für Langzeitkranke und Pflegebedürftige, wie Inkontinenzwindeln und Einlagen, Rollstühle und Krücken sowie Gehstöcke, verpackt, die in Rumänien dringend gebraucht werden.

Mitgenommen werden auch  Spielzeug und Kuscheltiere in kleinen Mengen.

Es werden auch wieder Kisten mit Lernspielen, Puzzeln und therapeutischem Spielzeug sowie Kuscheltiere im Heim für behinderte Kinder abgeladen.. Kinderbettwäsche wird hier auch immer dringend benötigt.

Am Montagabend, dem 16.03.2020. wird der LKW ab 17 Uhr von vielen fleißigen, ehrenamtlichen Helfern beladen. Daran beteiligen sich auch immer mehrere Jugendliche. Alle Kisten und alle gespendeten Hilfsmittel sind zu verstauen und zu befestigen. Auch in diesem Jahr wird wieder unser bewährter Lademeister, Herr Michael Steils, die Beladung des LKW managen und überwachen. Eine gesicherte Ladung ist wichtig, damit die Fahrt sicher verläuft und nichts im Auto herumrutscht.

Am Dienstagmorgen, dem 17.03.2020, etwa um 6 Uhr früh, werden die Herren Klaus – Dieter Then und Norbert Walter wieder mit dem voll beladenen Sprinter zur 1.650 km langen Reise nach Toplita in Rumänien, am Rande der Karpaten, starten! Für Herrn Norbert Walter ist es die erste Fahrt zu unserer Partnergemeinde in Rumänien.

Die Fahrzeit wird ca. 48 Stunden betragen. Die erste Übernachtung ist in Budapest geplant. Die Erfahrungen aus den letzten Jahren zeigen, dass es nach dem EU Beitritt Ungarns und Rumäniens, an den Grenzen deutlich schneller und leichter geht. Es gibt fast keine Wartezeiten mehr.

Der Hilfstransport wird ohne Zuschüsse, rein aus Spendengeldern, finanziert.

Von den eingegangenen Geldspenden werden in Toplita Lebensmittel für die Familien gekauft, denen es besonders schlecht geht. Diese Lebensmittel werden durch die katholische und die evangelisch reformierte Gemeinde in Toplita verteilt. Ein Teil der Spenden geht auch an die griechisch – katholische Kirchengemeinde dort.

Ein weiterer Teil der Spendengelder wird für die Deckung der Transportkosten verwendet.

In Rumänien fehlt es Vielen immer noch an lebensnotwendigen Dingen, da viele Menschen arbeitslos sind und ohne staatliche Zuschüsse auskommen müssen, oder eine sehr geringe Rente beziehen, die monatlich durchschnittlich ca. 90,-€ beträgt. Die Kosten für Lebensmittel liegen dabei fast so, wie die Preise bei uns.

Im Jahr 2004 wurde eine Armenapotheke eingerichtet, wo Menschen sich, unter Kontrolle einer Ärztin, Medikamente abholen können, die sie sonst nicht bekommen können. Diese Armenapotheke wird mit gespendeten Medikamenten beliefert.

Im Herbst 2006 wurde Herrn Then ein damals knapp dreijähriges Mädchen vorgestellt, dass leichte geistige Behinderungen hatte und nicht sprechen konnte. Auch hier wurde und wird gezielt mit einem Medikament aus Deutschland geholfen, da dieses Medikament in Rumänien nicht zu bekommen ist. Das  Mädchen hat sich mittlerweile normal Entwickelt und zeigt keine Anzeichen eines Gesundheitlichen Defizits mehr.

In den vielen Jahren der Hilfstransporte haben sich Partnerschaften der Gemeinden entwickelt und es sind viele private, gute Freundschaften entstanden. Es gibt immer wieder Besuche von rumänischen Gruppen bei uns, so auch 2012 zur Einweihungsfeier unseres „Haus im Haus“ in der Kirche St. Hedwig, und auch im Gegenzug gibt es in Abständen immer wieder Besuchsfahrten von Griesheim nach Toplita. Wir sind immer wieder überrascht, wie groß die Gastfreundschaft dort ist.

Die katholische Gemeinde in Toplita ist ganz besonders an einem Ausbau der Partnerschaft unserer Gemeinden interessiert. Bereits drei mall haben die „Internationalen Tage der Begegnung“ in unserer Kirchengemeinde Mariä Himmelfahrt, stattgefunden, 2008, 2013 und 2019 an denen nicht nur Jugendliche aus Toplita teilnahmen, sondern aus weiteren Nationen Osteuropas.

Weiter sind zu nennen die Fahrten der Firmlinge aus unserer Gemeinde nach Toplita, alle zwei Jahre seit 2008 statt finden,. und es gibt auf beiden Seiten Bestrebungen diese Partnerschaft weiter auszubauen und zu pflegen.

Am Samstag dem 14. 03. werden im Gottesdienst, in der Kirche St. Hedwig, die Osterkerzen für die katholische und die griechisch – katholische Gemeinde in Toplita  gesegnet, sowie ein Reisesegen für die beiden Fahrer erteilt. Die Kerzen werden dann in Decken gehüllt, geschützt verpackt und in Toplita den zwei Pfarrern übergeben werden.

Wir danken allen ehrenamtlichen Helfern und allen Spendern, ohne die diese Hilfsaktion gar nicht möglich wäre und wünschen den Herren Norbert Walter und Klaus – Dieter Then eine gute Erfüllung ihrer Mission, eine gute Reise und eine gesunde Rückkehr.