Das Glas ist halb voll!

Am 8. März 2020 um 11:00 Uhr feierten wir in der evangelischen Pfingstkirche den ökumenischen Fastensonntag. Thema dieses Gottesdienstes war Zuversicht. Die Predigt – gehalten von Pfarrerin Regine Westphal und Pastoralreferent Rolf Müller – begann mit der gespielten Einleitung: das Glas ist halb leer. Gründe dafür seien: es wird immer alles schlimmer, die Flüchtlingskrise, Wirtschaftskrise, Corona-Virus, usw. Dem widersprach Frau Pfarrerin Westphal; Zeichen hier für seien der doch sehr gut besuchte Gottesdienst, Fridays for Future, usw.

Weiter ging es mit der Frage, ob es vor 10 Jahren besser war als heute bzw. wie würde es wohl in 10 Jahren sein. Erstaunlicherweise fand sich nur eine Stimme, die sich dafür aussprach, dass es vor 10 jahren besser war, während auf die Frage wie es in 10 Jahren sein würde, es mehr Stimmen dafür gab, dass es besser werden würde.  Christen, so Pastoralreferent Rolf Müller, seien eher Optimisten, denn Pessimisten.

Es folgte der Psalm 23, Gott ist mein Hirte:

Der Herr ist mein Hirte,
mir wird nichts mangeln.
Er weidet mich auf einer grünen Aue
und führet mich zum frischen Wasser.
Er erquicket meine Seele.
Er führet mich auf rechter Straße
um seines Namens willen.
Und ob ich schon wanderte im finstern Tal,
fürchte ich kein Unglück;
denn du bist bei mir,
dein Stecken und Stab trösten mich.
Du bereitest vor mir einen Tisch
im Angesicht meiner Feinde.
Du salbest mein Haupt mit Öl
und schenkest mir voll ein.
Gutes und Barmherzigkeit
werden mir folgen mein Leben lang,
und ich werde bleiben
im Hause des Herrn immerdar.

Natürlich gibt es auch Zeiten, in denen es eher Sorgen gibt. Auch Jesus ist dies sehr bewusst. Wenn er spricht  Macht euch keine Sorgen, so nicht, um den Menschen in einer falschen Sicherheit zu wiegen, sondern um ihn darauf hinzuweisen, was sind wirkliche Sorgen und um was machen wir uns unnötig Sorgen. Viele Dinge sind nicht existenziell, besonders die materiellen Güter.

Sicher gibt es Sorgen, die ernst genommen werden sollen: Wie geht es meinen Mitmenschen, wem kann ich helfen? Hier hilft uns die Zuversicht. Dieser Begriff liegt genau zwischen dem Pessimismus und (blindem) Optimismus. Pessimismus würde bedeuten, ich nehme Gottes Wort nicht ernst (-> Macht euch keine Sorgen), während der andere Pol Optimismus dagegen zu Inaktivität führen würde. Zuversicht heißt: bei allen Sorgen verliere ich nicht mein Vertrauen in Gott. Gott geht mit uns. Auch oder gerade in meinen schweren Stunden. Zuversicht auch im Bereich der Ökumene. Viele Veranstaltungen sind bereits gelaufen oder laufen noch: ACK-Gottesdienst, Ökumenischer Fastensonntag, Ökumenischer Bibelabend und nicht zuletzt der vor uns liegende ökumenische Kirchentag. Zeichen der Zuversicht, dass sich etwas bewegt.