Rund um die
Amazonas-Synode

Liebe Freundinnen und Freunde von Amazonien,                             28.03.2020

in diesen Tagen müssen leider alle Veranstaltungen ausfallen, die im Rahmen der postsynodalen Hausaufgaben nötig wären.

Denn eins ist klar: Die Solidarität mit Amazonien, seinen Menschen, seiner Flora und Fauna muss weitergehen. Die Bedrohung der indigenen Bevölkerung nimmt zu und wird verstärkt durch das Coronavirus und die damit verbundenen Folgen. Die Abholzung und die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen gehen weiter. Und natürlich bleibt auch die kritische Frage nach unserer Lebensweise und der dazugehörigen Wirtschaft und Politik auf der Tagesordnung. Die vierfache Umkehrforderung des Abschlussdokumentes der Amazoniensynode nimmt an Dringlichkeit ja eher zu.

Und die Kirche? Mit dem Synodendokument sind einige Hoffnungen geweckt worden, dass nicht nur alle anderen sich radikal ändern müssen, sondern auch die Kirche selbst. Hier hat „Querida Amazonia“ enttäuscht. Aus meiner Sicht ist besonders die erneut dekretierte Zweitklassigkeit der Frauen unerträglich. Und dass mit der Weigerung der Weihe der viri probati die gute Idee der „Pastoral der Präsenz“ nicht konsequent weiter entwickelt wird, ist sehr bedauerlich. Die Menschen in Amazonien brauchen Solidariät und es wäre einfach hilfreich, wenn die Kirche dafür besser aufgestellt wäre.

Aus meiner Sicht hat das Leonardo Boff gut analysiert. Ich hänge seinen Text an, dem auch ein Schreiben von Erwin Kräutler folgt, das ebenso lesenswert ist.

Das Dokument „Querida Amazonia“ hat die Deutsche Bischofskonferenz in Deutsch herausgegeben. Das Schlussdokument ist dort angehängt. Sie können dort als Broschüre bestellt  oder als pdf heruntergeladen werden:

http://www.dbk-shop.de/de/nachsynodales-apostolisches-schreiben-querida-amazonia-papst-franziskus-volk-gottes-alle-menschen-guten-willens.html

Ich hänge Euch noch eine Predigt von Generalvikar Theo Paul aus Osnabrück an, die ein guter Beitrag zur weiteren Debatte ist.

Auf der brasilianischen REPAM Seite findet Ihr die Stellungnahme des REPAM zur aktuellen Coronakrise: http://repam.org.br/?p=4247

und ebenso eine vierzigtägige Tour durch die Fastenzeit mit dem Abschlussdokument der Synode, dessen zentrales Wort ja die Umkehr (conversao/conversion) ist: http://repam.org.br/?p=4041

Auch will ich noch hinweisen auf die tägliche Meldung des REPAM zur Ausbreitung des Coronavirus in der Amazonienregion, auch wenn einige die Verlässlichkeit der Zahlen anzweifeln: https://redamazonica.org/covid-19-panamazonia/

Lesens- und bedenkenswert sind weiterhin die ersten Reaktionen auf Querida Amazonia im 40. Rundbrief Theologie der Befreiung:

https://www.academia.edu/41986362/Rundbrief_Nr._40_Februar_2020

So, dass sollte genug sein. So viel wollte ich eigentlich nicht schreiben, da die Fülle der Emails schwer zu bewältigen ist.

Trotzdem will ich auch dazu beitragen, dass Amazonien und seine Menschen nicht vergessen werden.

In diesem Sinn, bleibt gesund und solidarische Grüße

Thomas Schmidt, Frankfurt

Amazonien_QA_Boff_Von wem wird QA geliebt
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Predigt-Querida Amazonia-6. Sonntag 2020
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