Das Wochenwort 13

 

 

Das heutige Wochenwort kommt von:
Ralf Albensoeder, Pastoralreferent

Sonntag, 6. September 2020

Was für Bilder letztes Wochenende – (Neo-)Nazis vor dem Reichstag mit der Reichskriegsflagge – Zeichen der Verachtung unserer Demokratie. Nur von drei mutigen Polizisten aufgehalten. Demonstrationen gegen die Corona Maßnahmen, eine bunte Mischung von besorgten Bürgern, Verschwörungstheoretikern (QAnon), die auch an Weihnachtsmann glauben würden, wenn es nur oft genug in den sozialen Netzwerken behauptet wird und diffuse Ängste damit geweckt werden können, ökologisch angehauchte Menschen und viele, die andere Beweggründe dahingeführt haben – möglichst ohne Maske – und jede Menge Rechte und sogenannte Reichsbürger, Menschen die die Demonstration für ihre Zwecke missbrauchen.

Viele demonstrierten gegen angebliche Zerstörung des Grundgesetzes. Meinungsfreiheit würde eingeschränkt – seltsam wenn sie gleichzeitig demonstrieren dürfen. Brüllereien wie Lügenpresse, weil im Internet ja auch immer die Wahrheit steht, solange sie mir gefällt, und außer, dass es im Netz steht, keine Belege hat.

Und immer ohne Maske, bis auf ein paar, die verantwortlich handelten.

Denn im Grundgesetz steht nichts von einem „Recht“, dass ich andere anstecken und gefährden darf!

Masken begrenzen meine Freiheit – ja, aber die Freiheit endet da, wo ich die Freiheit und Gesundheit andere gefährde (ich darf auch nicht mit 100 km/h durch die Stadt fahren). Deshalb trage ich sie beim besten Willen nicht gerne, aber aus Verantwortung und Solidarität werde ich sie tragen solange es mir ernstzunehmende  Wissenschaftler sagen, dass es nötig ist.

Masken tragen, dass würden gerne hunderttausende in vielen Ländern der Welt, wo die Pandemie wütet und sie nicht zu Hause bleiben können, weil Hilfsmaßnahmen des Staates sie tragen, die arbeiten müssen um mit dem wenigen Geld etwas zum Essen zu kaufen. Die in den Slums und Favelas und Flüchtlingslagen unserer Welt dichtgedrängt noch nicht einmal simple Maßnahmen wie Händewaschen mangels Zugang zu genügend Wasser ergreifen können.

Der „Corona-Hunger“ ist in Dehli, Lagos, Kiew, Tirana oder  Manau bittere Realität. Sie müssen leidvoll erfahren, das Corona keine Hirngespinst oder eine Grippe ist. Die Pandemie bringt schwerste gesundheitliche und gesellschaftliche Folgen mit sich.

Auch viele kirchliche Mitarbeiter, Laien, Ordensleute und Priester, sind z.B. in Brasilien Opfer des Virus geworden, und haben wir nicht noch die Bilder der Lastwagen mit Särgen aus Italien vor uns?

Um diesen vielen Menschen zu helfen, ruft die Katholische Kirche in Deutschland an diesem Sonntag, dem 6. September zur Corona Kollekte auf und zum Gebet und Solidarität mit den Leidtragenden auf.

Gerne darf man auch nach diesem Sonntag spenden. Das Spendenkonto ist:

Darlehenskasse Münster
Stichwort Corona Kollekte 2020
DE53 4006 0265 0003 8383 03

Oder Online unter:
www.dkm-spendenportal.de/corona-kollekte

Aufruf der deutschen Bischöfe

GEBET

Allmächtiger, gütiger Gott,

du bist der Schöpfer der Welt und Herr über Leben und Tod.
In dieser Zeit der Unsicherheit und Krankheit bitten wir um
deinen Schutz und Segen.

In deinem Sohn Jesus Christus hast du uns gezeigt,
wie wir leben können, ohne Angst,
sondern in Fürsorge um andere,
in der Hinwendung zu den Menschen
in Not und Ausgrenzung.

Durch sein Kreuz und seine Auferstehung schenkst du uns
Hoffnung und neues Leben.

Hilf uns, unsere eigenen Grenzen zu überwinden.
Schenke uns deinen guten Geist,
der stärkt und aufrichtet.

 Wir beten

  • für alle Erkrankten – erbarme dich;
  • für alle im Gesundheitswesen – erbarme dich;
  • für alle, die Versorgung, Betreuung und Sicherheit gewährleisten – erbarme dich;
  • für die Entscheidungsträger in Politik und Gesellschaft – erbarme dich;
  • für alle, die Angst haben und verunsichert sind – erbarme dich;
  • für die Alten und Kranken – erbarme dich;
  • für die Kinder – erbarme dich;
  • für die, die wirtschaftlich gefährdet sind – erbarme dich;
  • für alle Menschen weltweit und für Solidarität miteinander – erbarme dich;
  • für die Verstorbenen und Trauernden – erbarme dich.

Auf die Fürsprache der Gottesmutter Maria, aller Seligen und Heiligen bitten wir um deine Hilfe. Wende uns dein Antlitz zu und sei uns gnädig.

Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in Ewigkeit.

Amen.