Bartholomaeusfest 2018

Am Sonntag, dem 26. August 2018 beging die Stadtkirche ihr Patronatsfest St. Bartholomaeus im Dom. Eigentlich ist das Datum der 24. August, es wird jedoch immer am darauf folgenden Sonntag gefeiert. Bartholomaeus war ein Jünger Jesu und einer der 12 Apostel. Er wurde 71 n. Chr. hingerichtet.

Da es das Patronatsfest der Stadtkirche ist, pilgerten aus allen Gemeinden Frankfurts die Gottesdienst- Besucher zum Dom. Einige kamen mit dem Rad, andere zu Fuß und die Gemeindemitglieder des Dekanats Höchst mit dem Schiff. Dieses startete um 8:45 Uhr in Höchst und legte dann um 9:30 Uhr in Griesheim an, um die dort schon Wartenden aufzunehmen. Gegen 10:15 Uhr erreichte dann das Schiff die Anlegestelle Eiserner Steg. Pfarrer Rolf Glaser und Pfarrer Martin Sauer begleiteten die Schiffspilger.Von dort ging es in einer Prozession vom Main, am Römer vorbei und dann durch die neue Altstadt – dem Krönungsweg – zum Dom. Dort zogen dann die Pilger durch die Kirche zu ihren Sitzen. Auf dem ganzen Weg wurde gesungen und gebetet, unterstützt durch eine Bläsergruppe.

Um 11:00 Uhr begann dann der festliche Gottesdienst mit fast 2000 tausend Gottesdienst- Teilnehmer. Hauptzelebrant war unser Bischof Dr. Georg Bätzing, der zur Zeit aufgrund einer Visitation in Frankfurt weilt. Ihm zur Seite standen Stadtdekan Dr. Johannes zu Eltz und dessen Stellvertreter Dekan Pfarrer Rolf Glaser und viele Geistliche  aus den Frankfurter Gemeinden. In einer langen Prozession zogen sie zu nächst mit vielen Ministranten in die Kirche ein. An diesem Tag wird auch die Reliquie des heiligen Bartholomaeus in die Kirche getragen und vor dem Altar platziert.

Musikalisch unterstützten der Chor von der englischen internationalen Gemeinde, der Chor Herz-Jesu aus Oberrad, der Chor Salz und Licht aus St. Franziskus, der Chor St. Bonifatius aus Sachsenhausen, der Chor St. Joesf aus Eschersheim, die Junge Kantorei aus St. Josef in Bornheim sowie das Vocalensemble in Liebfrauen zusammen mit den Frankfurter Dombläser unter der Leitung von Bizirkskantor Peter Reulein den Gottesdienst.

Derart feierlich ausgestattet, entfaltete dieser Gottesdienst eine eigene Dynamik und Pracht: Gesang, Orgel und Bläsermusik, Weihrauch, festliche Gewänder und eine vollbesetzte Kirche lassen ein Gefühl von Verbundenheit über Grenzen und Nationalitäten hinweg entstehen; alle eint der christliche Glauben, das ist im positiven Sinne katholisch, nämlich allumfassend.

In der von Bischof Dr. Georg Bätzing gehaltenen Predigt ging es zunächst um die Haut:

  • als größtes  Sinnes- Organ des Menschen, Berührungsfläche zwischen Innen und Außen, teilweise verziert durch Tattoos,
  • die zweite Haut ist unsere Kleidung, mit der wir unser Lebensgefühl darstellen
  • die dritte Haut ist unsere Wohnung, die sich inzwischen viele nicht mehr leisten können, Gesellschaft kann nur wachsen, wenn sie zusammenlebt, nicht wenn sie getrennt wird durch Gentrifizierung
  • als vierte Haut bezeichnete Bischof Bätzing unsere digitale Darstellung im Netz, das Smartphone als zentrale Vermittlung zwischen den Menschen

Bischof Bätzing nahm in seiner Predigt aber auch Stellung zu den Mißbrauchsfällen innerhalb der Kirche: Kirche soll – nein – muss ein sicherer und heller Ort sein.

Nach der Eucharistie- Feier und dem Segen zogen die Ministranten und Geistlichen unter dem Geläut der großen Domglocke Gloriosa aus der Kirche.

Nun begann draußen auf dem Domplatz der „weltliche“ Teil des Festes. Viele Tische und Bänke waren aufgestellt und auch gleich von den Besuchern besetzt worden.

An verschiedenen Ständen konnte ein Mittagessen erworben werden; es gab Getränke, Kaffee und Kuchen. Gegen 15.00 Uhr begann mit einer Vesper der offizielle Abschluss. Innnerhalb der Vesper wird die Bartholomaeus- Plakette verliehen. Diesmal erhielten zwei Frauen diese Auszeichnung für ihren Einsatz an mittellosen Patienten bzw. in der Seniorenarbeit.

Insgesamt ein schönes Fest, das harmonisch verlief und auch schwierige Themen nicht aussparte.

 

Hier zum Bericht in der Frankfurter Rundschau vom 27. August 2018