Bartholomäusfest 2019

Am letzten Sonntag im August feiert die katholische Stadtkirche in Frankfurt ihr Patronatsfest zu Ehren des Heiligen Bartholomäus, so auch dieses Jahr am 25. August 2019. Jesus selbst hält große Stücke auf diesen Apostel, denn er sagt von ihm: Jesus sah Nathanael (Bartholomäus) auf sich zukommen und sagte über ihn: Da kommt ein echter Israelit, ein Mann ohne Falschheit.

Verbunden mit dem Stadtkirchenfest ist eine Wallfahrt der Christen aus den Stadtteilen zum Dom. Denn nur an diesem Tag wird die Schädeldecke des Heiligen Bartholomäus in einer Prozession in die Kirche getragen und den Gläubigen gezeigt. Dieser Brauch rührt noch aus den Urzeiten des Christentums, in denen die Christen zu den Gräbern ihrer Heiligen gezogen sind.

Dieses Fest ist aber auch gleichzeitig Anlass für ein großes Treffen der Gläubigen aus allen Frankfurter Stadtteilen. Entsprechend groß ist der Aufwand für die Mitwirkenden, der musikalischen Ausstattung und natürlich den anwesenden Christen. Damit diesmal auch alle diesen Gottesdienst mitverfolgen konnten wurde eigens eine Kamera in der Kirche installiert, die den Gottesdienst in das nahegelegene Haus am Dom übertrug.

Bereits früh morgens bestiegen die ersten Wallfahrer die Nautilus an der Anlegestelle in Höchst, um nach einem Zwischenhalt in Griesheim Fahrt in Richtung Dom aufzunehmen. Gegen 10:00 Uhr erreichte das Schiff die Anlegestelle am Eisernen Steg. Von dort begaben sich die Pilger über den Römer und dem Krönungsweg zum Bartholomäus Dom. Begleitet wurden sie dabei von Bläsern und Pfarrer Rolf Glaser. Mit dem Lied Ein Haus voll Glorie schauet zogen die Wallfahrer in den Dom ein und durften die Ehrenplätze in der Apsis besetzen.

Gegen 11:00 Uhr begann dann mit dem Einzug der Priester und der Reliquienprozession der Gottesdienst. In seiner Predigt bezog sich Hauptzelebrant und Prediger Stadtdekan Johannes zu Eltz auf das in der Lesung (Offb 21,9b-14) angesprochene  Neue Jerusalem und zog Parallelen zwischen Jerusalem und Frankfurt. Das Lamm (Jesus) erleuchtet die Stadt. Was zeigt sich in diesem Licht und was nicht? Neben Jesus sind die Apostel, also auch Bartholmäus, die Träger des Fundaments; auf deren Glauben stehen die 12 Stämme Isaraels, stellvertretend für alle Gläubigen. Sie bilden in all ihrer Verscheidenheit die heilige Gemeinde. Die tragende Rolle ist nicht gleich der Hauptrolle, so Johannes zu Eltz.

Nicht zu sehen sei auch ein Tempel. Dieser wird in der neuen Stadt nicht mehr benötigt, da Gott überall und in allem ist. So auch bei den Menschen die ihn lieben und sich darüber freuen, wenn er bei ihnen zu Gast ist. Die Menschen sollen an Stelle eines Tempels Leuchtzeichen für Gottes Gegenwart sein. Alle Gläubigen sind aufgerufen diese neue Stadt schon jetzt zu verwirklichen und sie somit gleichsam vom Himmel auf die Erde zu ziehen. Nichts sei unchristlicher, so der Stadtdekan, wenn man sich feige in bestehende Verhältnisse einrichtet, auch wenn sie offenkundig falsch seien.

Hier soldiarisierte sich Stadtdekan Johannes zu Eltz mit der Bewegung Maria 2.0, die an den bestehenden Verhältnissen etwas ändern möchte. Auch wenn man unterschiedlicher Auffassung darüber sein kann, wie das ganze auszusehen bzw. umgesetzt werden soll, so ist es doch wichtig, überhaupt eine Gesinnung zu haben, über die man diskutieren kann.

Für Toleranz und Offenheit warb Johannes zu Eltz mit der Feststellung, dass das neue Jerusalem seine Tore offenstehen hat, damit die gesamte Vielfalt der Nationen darin Platz finden kann.

Ein tiefer Frieden wird dort herrschen, der es ermöglicht, dass alle miteinander in Eintracht leben können. Für Hass und Niedertracht ist dort kein Platz mehr.

Im Anschluss an den Gottesdienst fand auf dem Domplatz dann wieder das traditionelle Stadtkirchenfest mit Musik, gutem Essen und Getränken statt.

Außerdem gab es viele Stände, die über aktuelle Themen informierten. Auch wurde bereits auf den in Frankfurt stattfindenden 3. Ökumenischen Kirchentag vom 12.-16. Mai 2021 hingewiesen.

Bericht der Stadtkirche