Krankengottesdienst 2019 in Mariä Himmelfahrt

Am Samstag, dem 15. Juni 2019 feierten wir um 16:00 Uhr in Mraiä Himmelfahrt unseren Krankensalbungsgottesdienst. Dieser wichtige Gottesdienst bietet allen Betroffenen die Möglichkeit, das Sakrament der Krankensalbung zu empfangen und darüber hinaus ein wenig Abwechslung vom Alltag und ein wenig Normalität zu erfahren.

Die Krankensalbung – früher eher als letzte Ölung bekannt – hat gerade in den letzten Jahren einen großen Wandel erfahren. Nicht der bevorstehende Tod, sondern die Stärkung in schwierigen Lebenslagen, Trost und Zuspruch im Leiden steht im Vordergrund. Deshalb kann das Sakrament auch mehrfach gespendet werden.

Dass dies auch von den Besuchern unseres Gottesdienstes so gesehen wird, konnte man auch an diesem Nachmittag wieder feststellen. Viele waren gekommen, um daran teilzunehmen. Schön wäre es sicher auch gewesen, wenn noch mehr Gemeindemitglieder diesen Gottesdienst besucht hätten, um zu zeigen: ihr seid nicht allein.

In seiner Predigt bezog sich Pfarrer Rolf Glaser auf das Evangelium nach Lukas 5,17-26, in dem es nur vordergründig um Heilung geht, im tieferen Sinn jedoch um Sündenvergebung. Ein zunächst schwer vermittelbares Evangelium, wie Pfarrer Glaser selbst zugab. Es geht um die Heilung eines Gelähmten, der, auf einer Bahre, vom Dach aus ins Haus heruntergelassen wird. Als Jesus den Glauben aller daran Beteiligten sieht, sagt er zu dem Mann: Deine Sünden sind dir vergeben.

Genau hier setzt die Predigt an und versucht zunächst die Situation des Mannes zu verdeutlichen: gekommen, um geheilt zu werden, erhält er die Botschaft, dass seine Sünden vergeben sind. Das ist ungefähr so, als wenn man zum Gespräch zum Pfarrer kommt und erst mal gefragt wird, was sind deine Sünden. Vielleicht ähnlich vergleichbar mit dem Besuch beim Arzt, wenn dieser fragt, ob man raucht oder trinkt, um der Ursache auf den Grund zu gehen.

Auch unsere Gottesdienstbesucher sind mit der Hoffnung auf Heilung, zumindest jedoch aber auf Linderung und Zuspruch gekommen und dann dies. Immerhin heilt Jesus ja den Gelähmten und damit ist das erhoffte Ergebnis doch eingetreten. Aber wie verhält es sich denn nun mit der Sünde? Pfarrer Rolf Glaser stellt Strukturen der Sünde – unheilvolle Situationen- fest, in der wir Menschen gefangen sind und die es uns nicht möglich machen, diese zu durchbrechen. Das können die Situationen in Pflegeheimen und Krankenhäuser sein, Geldmangel, Zeitnot und Überforderung – eben eine Situation der Sünde. Genauso, wenn Menschen aus Kostengründen notwendige Medikamente nicht erhalten; wenn pflegende Angehörige keine Unterstützung erhalten – auch dies eine Situation der Sünde. Aber ebenso ist es eine Sünde, wenn kranke Menschen die Aufopferende Pflege ihrer Helfer nicht annehmen können.

Jesus hat durch seinen Tod die Macht dieser Sünde gebrochen. Wo Menschen dies erkennen und annehmen können, sind sie dem Leiden nicht mehr hilflos ausgeliefert, so Pfarrer Rolf Glaser. Das heißt nicht, dass alles gut ist, aber die Menschen haben dann wieder Mut, den schwierigen Weg weiterzugehen.

Nach der Predigt wurde die Krankensalbung gespendet. Dazu legten Pfarrer Rolf Glaser und Pfarrer i. R. Hans Josef Wüst den Gemeindemitglieder zunächst die Hände auf und bestrichen mit Chrisam- Öl im Anschluss daran die Stirn mit den Worten: Durch diese heilige Salbung helfe dir der Herr in seinem reichen Erbarmen, er stehe dir bei mit der Kraft des Heiligen Geistes. Amen.und anschließend die Hände mit den Worten: Der Herr, der dich von Sünden befreit, rette dich, in seiner Gnade richte er dich auf. Amen.

 

Im Anschluss an den Gottesdienst hatten unsere Frauen bereits ein sehr leckeres Essen gekocht und so blieb bei (Apfel-) Wein, Bier oder Wasser Gelegenheit, den Alltag in den Hintergrund treten zu lassen.