Ikonen für den Frieden

 

Ein Beitrag von Rolf Müller, Pastoralreferent Pfarrei Mariä Himmelfahrt, Frankfurt

Ikonen für den Frieden

Im Moment werden in den Räumen meiner Kirchengemeinde im Frankfurter Westen Ikonen ausgestellt. Die beeindrucken mich sehr! Sie sind von den beiden ukrainischen Künstler*innen Oleksandr Klymenko und Sofia Atlantova gemalt worden. Schon beim ersten Überfall russischer Soldaten auf die Ukraine im Jahr 2014 hatten die beiden Künstler*innen eine Idee. Sie haben viele leere Munitionskisten aus Holz gefunden. Das haben dann die beiden Künstler*innen benutzt, um aus ihnen Ikonen zu gestalten.

Ikonen schreiben, ist wie ein Gebet zu sprechen

Ich weiß: Ikonen werden nach orthodoxer Tradition von gläubigen Christen nicht einfach so gemalt; sie werden „geschrieben“. Viele Künstler*innen, die Ikonen anfertigen, beten und meditieren lange, während sie an der Arbeit sind. „Ikonen schreiben, ist wie ein Gebet zu sprechen“, so hat es mir einmal eine Ordensschwester erklärt. Das ukrainische Künstlerehepaar hat so ganz besondere Ikonen geschrieben. So manches verwendete Holzstück ist zersplittert, aus anderen ragt noch ein verrosteter Nagel heraus.  Aber genau darauf sind dann die farbenfrohen Bilder zu sehen.

Der Erlös unterstützt eine mobile Krankenstation in der Ukraine

Den Künstler*innen ist es gelungen, aus einem Zeichen von Tod und Zerstörung ein Zeichen der Hoffnung auf Frieden zu machen. Ihre Ikonen wirken auf mich wirklich wie ihr gesprochenes Gebet um Frieden und Gerechtigkeit. Das berührt mich sehr. Wenn ich an den schrecklichen Angriffskrieg Russlands in der Ukraine denke, fühle ich mich oft rat- und hilflos. Da ist es ein gutes Zeichen, wenigsten mit den Menschen in der Ukraine für den Frieden beten zu können und so die Hoffnung nicht zu verlieren. Außerdem habe ich erfahren: Die beiden Künstler*innen verkaufen ihre Bilder für einen guten Zweck, der Erlös geht an eine mobile Krankenstation in der Ukraine.

Die Hoffnung auf Frieden wachhalten

Diese besonderen Ikonen sind noch bis zum 16. März in der Kirche St. Hedwig in Frankfurt zu sehen; Informationen dazu gibt es unter www.hedwigsforum.de. Ich finde: Es lohnt sich, für den Frieden in der Ukraine zu beten und die Hoffnung auf Frieden wachzuhalten.