2. Roratemesse 2020

Am Dienstag, dem 15. Dezember 2020 um 6:30 Uhr feierten wir die 2. Roratemesse in Mariä Himmelfahrt.

Wegbereiter im AdventMaria als Antwortende.

Pater Roger eröffnete zunächst den Gottesdienst. – Zur Einführung in das Thema hier der folgende Text:

Welche Worte / Antworten kennen wir von Maria? So sehr viele gibt es gar nicht. Eines der bekanntesten ist sicher das Magnificat. Wir hatten es letztes Jahr als Thema für unsere Rorategottesdienste.

Die meisten Texte, die Maria beinhalten, sind Weggeschichten. Von der Wanderung der schwangeren Frau in die Berge Judäas bis zum Weg nach Jerusalem unter das Kreuz, immer ist sie unterwegs, von der Freude getrieben, von politischen Verhältnissen genötigt, von Verfolgung zur Flucht gezwungen, vom Glaubensgebot zur Pilgerfahrt bewegt, von der Sorge um das Kind zur Umkehr und Suche gedrängt, vom Hinrichtungstod an die Seite des sterbenden Sohnes unter das Kreuz gerufen.

Und immer, wenn Maria angefragt wird, antwortet sie mit:

Ja! Ja, ich nehme an, ja, ich bin bereit!

Im Impuls von Frau Huber – vorgetragen von Frau A. Polten – ging es dann um das JA von Maria:

Maria, die Antwortende

„Fürchte dich nicht,“, sagte der Engel zu Maria „du hast Gnade bei Gott gefunden. Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesu geben. Der wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden, und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben, und er wird König sein über das Haus Jakob in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben. Der Heilige Geist wird über Dich kommen und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten, darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden.

Maria aber sprach: “Siehe, ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe, wie du gesagt hast.“

Maria hört auf das, was ihr der Bote Gottes sagt. Sie nimmt die Aufgabe an, die dieses Kind für sie bedeuten wird. Sie sagt JA

Der Evangelisten Lukas erzählt das so, als wäre es für sie eine leichte Entscheidung gewesen, dieses Ja. Maria sagt das, nicht weil sie gegen ihr Schicksal nichts machen kann. Weil sie es nehmen muss, wie es kommt. Nein, Sondern das, was Gott will, das will sie an sich geschehen lassen.

Sie gibt Gott Raum in ihrem Leben. Ganz konkret. In ihr soll Gott zur Welt kommen.

Maria sagt Ja.

Und das Wichtigste: Gott erbarmt sich. Gott ist treu. Maria steht hier mit ihrem Ja in einer langen Tradition biblischer Frauen – Sara, die Frau von Abraham, Hanna, die Mutter des Propheten Samuel, Tamar und Ruth im Stammbaum Jesu: Gott zeigt sein Erbarmen oft an Frauen, denen er unerwartet ein Kind als Zeichen eines Neuanfangs für Israel schenkt. Gott vertraut den Schwachen, Fremden, Zweifelnden, Ohnmächtigen die Zukunft der Menschen an. Aus ihnen, aus deren Sehnsucht, wächst neues Leben und Zukunft für alle Menschen.

Wie oft muss man in seinem Leben Entscheidungen treffen, die uns schlaflose Nächte bereiten, bis man endlich zu einem Ja bereit ist.  Aber diese Entscheidungen müssen wir allein treffen und die kann uns auch keiner abnehmen.

Aber nicht nur Maria muss eine wichtige Entscheidung treffen. Auch Josef ist gefragt: Erst erfährt er, dass seine Verlobte, die er ja noch nicht mal berührt hat, schwanger ist und gerade als er beschlossen hatte, sich diskret zurückzuziehen, da erscheint auch ihm ein Engel.

„Josef, du Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria deine Frau zu Dir zu nehmen, denn was sie empfangen hat, das ist vom heiligen Geist. Und sie wird einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesu geben“, der ihn auffordert Maria als seine Frau aufzunehmen und sich um das Kind zu kümmern und er sagt Ja!

Maria und Josef: Ihr Glaube verbindet sie.

Ihr Glaube lässt sie zu dem Kind halten, mit dem Maria schwanger ist. Für Josef ist nicht mehr seine Ehre das Wichtigste, sondern er hört auf das, was Gott ihm sagt.

Maria fragt nicht mehr: „Was wird aus mir?“ Sondern sie sagt: “Mir geschehe, wie Gott es will.“ Maria sagt JA!

Amen

Meditation nach der Kommunion:

Maria, du wusstest nicht, was dich erwartet –
und hast trotzdem Ja gesagt.

Maria, du kanntest die Wege des Herrn nicht –
Und hast trotzdem Ja gesagt.

Maria, auch ich weiß nicht,
was mich erwartet, und kenne den Weg des Herrn nicht.

Darum bitte ich dich: Hilf mir zu vertrauen.