Unter diesem Thema stand unsere diesjährige Fronleichnamsfeier vom 31. Mai 2018 auf dem Hof der Boehle- Schule. Bereits um 7.00 Uhr hatten eifrige Helfer damit begonnen, den Schulhof für den Gottesdienst vorzubereiten: der Altar wurde aufgebaut, die Sitzgelegenheiten mussten aufgestellt und gruppiert werden. Der Altar wurde dann geschmückt und festlich hergerichtet. Die Band Faith hatte ihr Instrumentarium aufgebaut und sorgte für die Beschallung.
Pünktlich um 9:30 konnte dann der Gottesdienst mit dem feierlichen Einzug, musikalisch unterstützt von der Bläsergruppe aus Biedenkopf – diese begleitet uns nunmehr seit 15 Jahren – begonnen werden. Pfarrer Vincent Jijingi, Abba Davit und Abba Medhanie von der eritreischen Gemeinde sowie die Pastoralreferenten Rolf Müller und Helmut Preis leiteten den Gottesdienst.
Fronleichnam aus dem Althochdeutschen kommend und so viel wie Herrenleib bedeutend greift die Ereignisse des Gründonnerstags noch einmal auf und stellt das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern in den Mittelpunkt. Da dieses Ereignis aber vom nahen Tod Jesu bereits überschattet ist, hat man das Fest Fronleichnam im 13. Jahrhundert geschaffen, um die Bedeutung noch einmal herauszuheben.
Das Thema Mehr als du siehst ist nicht nur das Thema des Fronleichnam- Gottesdienstes, sondern zugleich auch der des Erneuerungsprozesses in unserem Bistum. In seiner Predigt ging Pastoralreferent Helmut Preis näher darauf ein und fragte sich, was damit gemeint sein könnte: unsere Gottesdienstbesuche, unser Festkreis (Weihnachten, Ostern, Pfingsten, etc.) oder unsere Wahrnehmung in der Öffentlichkeit? Er kam zu dem Schluss, dass es etwas gibt, das mich positiv in die Zukunft schauen läßt: der Glauben an Gott, der mich trägt. Dazu bedarf es dann auch keiner Absicherung, keiner Ängstlichkeit, sondern das Vertrauen auf Gott führt mich durch den Alltag.
Nach der Eucharistiefeier begab sich die Gemeinde auf den Prozessionsweg, der sie durch Griesheim führte. An zwei Stationen waren Altäre aufgebaut, an denen die Gemeinde innehielt und den Worten des Liturgiekreises zuhörte. Hier ging es um die Frage Wie wir unseren Glauben auch in Zukunft leben können. Insgesamt wurden an 3 Stationen Impulse zu dieser Frage gegeben:
- Station: Menschen traut Gott mehr zu, als sich die Menschen selbst zutrauen. In jedem Menschen steckt mehr, als man auf den ersten Blick erkennt.
- Station: Gemeinde als Ort, an dem man seine Talente verwirklichen kann, wobei die Gemeinde dabei nicht absolut gesetzt wird, sondern man auch auf angrenzende Gemeinschaften zugehen soll.
- Station: Weltkirche als Solidargemeinschaft und Universalkirche, die überall auf der Welt präsent ist. Gemeinsam beten, voneinander lernen und so die Grenzen überwinden.
Die 3. Station wurde in der Kirche Mariä Himmelfahrt gehalten und damit schloss dann die Fronleichnamsfeier mit dem sakramentalen Segen.
Im Anschluss an den Gottesdienst gab es ein sehr gutes Mittagsessen und bei einer Tasse Kaffee klang dann dieser schöne Tag aus.