Triduum paschalis – Kurzfassung des Lebens
Das heutige Wochenwort kommt von:
Ruben Manger, Gemeindereferent
Sonntag, 4. April 2021
Liebe Leserinnen und Leser,
endlich wieder Ostern feiern. Auch wenn es nur ein Jahr war, in dem wir Ostern nicht mit Gottesdiensten voller Begegnungen und Austausch feiern konnten, war es doch eine Erleichterung, zu hören, dass wir dieses Jahr wieder Gottesdienste an Ostern feiern können. Auch wenn bei weitem nicht das möglich war, wie wir gewohnt sind und lieben gelernt haben, waren es dennoch schöne und begeisternde Tage.
Gründonnerstag mit der Einsetzung der Eucharistie, die wir seit 2000 Jahren jeden Sonntag wieder begehen und empfangen. Mit Jesus in den Garten Getsemani gehen und in der Nacht die eigene Verzweiflung und die Angst vor Gott bringen konnten.
Die Angst, die an Karfreitag zur Gewissheit wird, indem wir Jesus an seinem letzten Tag begleiten, miterleben, wie er verleugnet, verurteilt, verspottet, verhöhnt, gedemütigt und schließlich gekreuzigt wird. Die Gewissheit, miterleben zu müssen, dass Jesus den letzten Atem aushaucht und stirbt. Die Trauer, der wir bei der Grablegung Raum geben und seinen Ausdruck findet im übermenschlich schweren Stein, der vor das Grab gerollt wird.
Die Grabesruhe von Karsamstag, an dem wir das leere Kreuz und das verschlossene Grab wahrnehmen. Das Gefühl, den Menschen verloren zu haben, der uns so große Hoffnung geschenkt hat. Aushalten zu müssen, dass wir – heute – zwar wissen, was kommt, aber die Zeit füllen müssen, bis wir wieder vor Freude jubeln und lachen können.
Und dann die Freude der Osternacht, die Freude der Auferstehung, dem Wunder, dass sich erfüllt, was verheißen war. Das Leben, das neu beginnt und Kreise zieht in unser Leben hinein.
All das haben wir in den letzten Tagen erlebet. So komprimiert kann man Leben wohl kaum anders wahrnehmen. Jegliches Gefühl, dass wir als Menschen kennen fokussiert sich in den Tagen, die wir jedes Jahr wieder erleben und miterleben dürfen.
In diesem Jahr vielleicht mehr als sonst, weil wir es letztes Jahr nicht miterleben konnten. Erst durch den Mangel kann die Fülle des Lebens ans Tageslicht des Ostermorgens dringen.
Frohe und gesegnete Ostern! Halleluja, Jesus lebt.